Schweizer Hilfswerke mit dem Zewo-Gütesiegel geben durchschnittlich 21,2 Rappen aus, um einen Spendenfranken einzunehmen. Das zeigt eine Studie der Stiftung Zewo. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Organisationen sind allerdings gross.
Für 91 von insgesamt 360 gemeinnützigen Organisationen kostete ein Spendenfranken im Untersuchungsjahr 2013 höchstens 5 Rappen. Auf der anderen Seite gaben 25 Hilfswerke jedoch 50 Rappen oder mehr aus, um einen Franken von Spendern zu erhalten. Um welche Organisationen es sich handelt, geht aus der Studie nicht hervor.
Wie effizient ein Hilfswerk Spenden sammelt, hängt unter anderem von dessen Professionalisierungsgrad ab: Hilfswerke mit einer höheren Professionalisierung im Fundraising gaben laut der Studie im Durchschnitt mehr Geld aus, um einen Spendenfranken zu erhalten.
Ebenfalls eine Rolle spielt die Grösse des Hilfswerks. Mittelgrosse Organisationen hatten mit durchschnittlich 25 Rappen pro Spendenfranken höhere Fundraising-Kosten als kleine (18 Rappen) und grosse (19 Rappen) Organisationen. Die Daten fielen statistisch zwar nicht signifikant aus, decken sich aber mit vorausgegangenen Kostenstudien, wie es in der Studie heisst.
Einen Einfluss hat auch die Finanzierungsstruktur: Je abhängiger eine Organisation von Spenden ist, umso effizienter ist sie laut der Studie im Fundraising.
Kosten für Administration stabil
Im Durchschnitt gaben die untersuchten Hilfswerke im Jahr 2013 insgesamt 21 Prozent für die Administration aus, davon 8 Prozent für die Mittelbeschaffung. Die übrigen 79 Prozent flossen in Projekte und Dienstleistungen. Die Anteile für Administration und Mittelbeschaffung sind über die letzten Jahre hinweg stabil geblieben, wie aus der Studie hervorgeht.
An der Studie nahmen insgesamt 360 gemeinnützige Organisationen mit Zewo-Gütesiegel teil. Erstellt wurde sie von der Universität Freiburg im Auftrag der Zewo, der Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Organisationen.