Für «Descendents» haben sie im letzten Jahr einen Oscar erhalten. Jetzt haben Nat Faxon und Jim Rash selber inszeniert. Entstanden ist eine launige Sommerkomödie.
Nat Faxon und Jim Rash gehören zu den Weltmeistern des Drehbuchs: Für «Descendents» haben sie im letzten Jahr einen Oscar erhalten. Jetzt haben sie wieder ein Drehbuch geschrieben, ebenso wortreich wie treffsicher. Das Milieu ist dasselbe geblieben. Die Witze sind noch etwas gerissener. Aber jetzt inszenieren die beiden Meister der Wortkunst selbst.
Duncan ist in einer misslichen Situation. Seine Mutter hat einen Neuen. Trent. Trent hat Gewohnheiten und Regeln. Eine seiner Gewohnheiten ist es, andere masszuregeln. Er macht das so: Gleich zu Beginn fragt der neue Ziehvater Duncan, wie er sich, auf einer Skala von 1 – 10 einschätzt? «Sechs», meint Duncan. Das lässt Trent nicht gelten. «Drei». Das ist mit Sicherheit nicht der Beginn einer Männerfreundschaft.
Danach entwickelt der Film nach bewährtem Muster die Demaskierung der Kleinbürgerlichkeit: Wieder sind, wie in «Descendents», mehrere Familien involviert. Wieder wendet sich vieles zu mehr Ehrlichkeit und nichts ist danach wie zuvor.
Eine launige Sommerkomödie
Wiederum spielen ausgesuchte Komödiantinnen mit. Toni Collette ( Little Miss Sunshine) ist die verletzliche Mutter. Steve Carell (Date Night – Gangster für eine Nacht) ist für einmal nicht ein pointenstarker Clown, sondern gibt eine engstirnige Ziehvaterfigur. Allison Janney walzt mit ihrem forcierten Gemütlichkeit alles platt. Sam Rockwell hat das Sahnetörtchen erwischt: Für ihn bietet das Drehbuch eine pure Comedy-Perle.
Neben derart gestandenen SchauspielerInnen gibt Liam James einen herrlich verklemmten Teenie. Sein Duncan bringt schliesslich die kleinbürgerliche Idylle zur Implosion. Wohl ist der Junge ein Tollpatsch, aber er hat eben auch seinen Eigensinn, mit dem er die viel zu lebensfähigen Erwachsenen entlarvt: Auch wenn es draussen bereits Herbst wird, «The Way, Way Back» ist ein erholsamer Sommerfilm.