Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat 2012 leicht weniger verdient. Der betriebliche Konzerngewinn sank um 3,3 Prozent auf 744 Mio. Franken.
Das Geschäftsmodell habe sich erneut als ausserordentlich robust erwiesen, sagte ZKB-Chef Martin Scholl in Zürich an der Bilanzmedienkonferenz der grössten Kantonalbank. Das Ergebnis sei angesichts der verlangsamten Konjunktur, der zurückhaltenden Anlegern und der weiterhin tiefen Zinsen sehr respektabel.
Im Steuerstreit mit den USA lasse sich nicht beurteilen, ob und wann die ZKB zur Kasse gebeten werde, hiess es. Kurz vor Weihnachten hat die Staatsanwaltschaft in Manhattan Mitarbeiter der ZKB wegen Beihilfe zu Steuerbetrug angeklagt.
Wenig wahrscheinlich seien Belastungen für die ZKB aus dem Entscheid des Bundesgerichts, wonach Vermögensverwaltungskunden Anspruch auf Retrozessionen haben. Die ZKB habe ihre Verträge stets nach den einschlägigen Vorgaben erfüllt und ihre Kunden transparent informiert, erklärte die Bank.
Hypothekenvergabe gedrosselt
Einnahmeseitig konnte die ZKB im vergangenen Jahr zulegen. Der Betriebsertrag nahm um 1,2 Prozent auf 2,1 Mrd. Fr. zu. Einem rückläufigen Erfolg im Zinsengeschäft standen Zunahmen im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie im Handelsgeschäft gegenüber.
Der Boom bei den Hypothekenvergaben liess etwas nach: Nach einem Zuwachs von 4,9 Prozent im Vorjahr weitete sich der Bestand an Hypothekarforderungen 2012 noch um 3,6 Prozent auf 67,4 Mrd. Fr. aus.
Der Nettoneugeldzufluss sei erfreulich, hiess es weiter. Er nahm aber von 12,3 Mrd. Fr. im Vorjahr auf 8,3 Mrd. Fr. ab. Die Bilanzsumme weitete sich um 12,5 Prozent auf 150,7 Mrd. Fr. aus. Grund sei primär das Wachstum der Kundengelder, erklärte ZKB-Chef Scholl.