Sämtliche Kunden der Zürcher Kantonalbank (ZKB) mit Privatkonten und Maestro-Karten müssen ab dem nächsten Jahr doppelt so viele Gebühren zahlen wie bisher. Die Bank begründet dies damit, dass sie die Abgaben lange Zeit nicht erhöht habe.
Die Kosten für ein Privatkonto steigen von 6 auf 12 Franken, während für die Karte künftig 40 statt 20 Fr. fällig werden. Von einer Kontoführungsgebühr befreien können sich die ZKB-Kunden nicht, wie ein Sprecher der Bank auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Er bestätigte damit Angaben aus einem Bericht des «Tages-Anzeigers» vom Freitag.
Als Grund für die Erhöhung gibt die Staatsbank an, dass sie ihre Leistungen etwa im Online-Banking oder bei er Abwicklung von Produkten in den vergangenen Jahren ausgebaut habe, aber die Preise für die Kontoführung längere Zeit unverändert belassen habe.
Gebührenerhöhungen für die Kontoführung sind im Zusammenhang mit einem Bundesgerichtsurteil vom Oktober 2012 über so genannte Retrozessionen zu einem Thema geworden: Demnach dürfen Banken Entgelte beispielsweise in der Vermögensverwaltung für die Abwicklung von Aufträgen nicht behalten.
Einige Banken haben deswegen Rückstellungen gebildet. Der Chef des Vermögensverwalters Julius Bär, Boris Collardi, will wegfallende Retrozessionen durch andere Gebühren ersetzen. Bei der ZKB dementierte man allerdings, dass die höheren Kosten für Konten und Karten etwas mit den Retrozessionen zu tun hätten.