Die grösste Asylunterkunft des Kantons Aargau mit bis zu 142 Personen in Zofingen schliesst wie geplant Ende Januar. Das während zwei Jahren zwischengenutzte alte Pflegezentrum des Spitals Zofingen weicht einem Neubau. Die Stadt muss nun künftig mehr Asylplätze anbieten.
Der Mietvertrag für das Pflegezentrum laufe Ende Januar 2017 aus, teilten Stadt und Spital Zofingen sowie der Kanton Aargau am Donnerstag in einer gemeinsamen Medienmitteilung mit.
Die Zwischennutzung des alten Pflegezentrums habe sich als «Win-Win-Lösung» erwiesen. Das Mietverhältnis sei aus Sicht des Spitals stets angenehm und die Zusammenarbeit mit dem Kanton und der Stadt Zofingen sehr konstruktiv gewesen.
Weil der Kanton eine Grossunterkunft in Zofingen betrieb, musste die Stadt selbst weniger Asylsuchende in eigener Regie unterbringen. Gemäss Verteilschlüssel ist die Stadt für 54 Asylsuchende verantwortlich. Derzeit bietet Zofingen 21 Personen Platz.
Nach dem Ende der kantonalen Grossunterkunft muss die Stadt 33 weitere Personen aufnehmen. Wenn Zofingen die Aufnahmepflicht nicht erfüllt, hat die Stadt dem Kanton mehr als eine Million Franken pro Jahr als Ersatzzahlung zu überweisen.
Unterkunft in stadteigener Liegenschaft
Daher will der Stadtrat die Aufnahmepflicht erfüllen. Zunächst sollen 20 bis 25 Männer in einer leerstehenden Liegenschaft an der Schulhausstrasse einquartiert werden. Diese Liegenschaft gehört der Stadt. Auf dem Gelände ist eine Überbauung mit Dienstleistungen und Wohnungen geplant.
Um die Aufnahmepflicht vollständig erfüllen zu können, will Zofingen weitere Wohnungen für die Unterbringung von Familien anmieten. Aufgrund der positiven Erfahrungen in der Unterkunft im alten Pflegezentrum seien ein Sicherheitsdispositiv und eine Begleitgruppe für die neue Asylunterkunft vorgesehen, heisst es weiter.