Zoll an den EU-Grenzen entdeckt 2011 Rekordmenge gefälschter Güter

Gefälschte Medikamente, Verpackungen, Zigaretten – diese nachgemachten Produkte haben Zöllner an den EU-Aussengrenzen im vergangenen Jahr am häufigsten sichergestellt. Medikamente machten mit 24 Prozent den grössten Anteil aus.

Der EU-Zoll stellte 2011 eine Rekordmenge gefälschter Güter sicher (Symbolbild) (Bild: sda)

Gefälschte Medikamente, Verpackungen, Zigaretten – diese nachgemachten Produkte haben Zöllner an den EU-Aussengrenzen im vergangenen Jahr am häufigsten sichergestellt. Medikamente machten mit 24 Prozent den grössten Anteil aus.

Das gab die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel bekannt. Verpackungen, etwa für Frühstücksflocken, sowie Zigaretten lagen mit 21 und 18 Prozent auf den Plätzen zwei und drei.

Mehr als 90’000 Mal schlugen die Fahnder 2011 zu – das ist öfter als jemals zuvor. Im Jahr zuvor waren es noch 80’000 Fälle, 2009 nur gut 40’000. Unechte Produkte sind nicht nur ärgerlich für den Käufer, sondern können nach Ansicht der Kommission sogar gefährlich werden.

„Beispiele für gefälschte Güter, die ernste Risiken für den Verbraucher darstellen, sind Haartrockner, Haarglätter, Gesichtscremes oder Parfüm“, sagte ein Sprecher des zuständigen EU-Kommissars Algirdas Semeta.

Von den 115 Millionen gefälschten Artikeln im Gesamtwert von rund 1,3 Milliarden Euro stammten auch 2011 wieder die meisten aus China (73 Prozent). Die Ursprungsländer der gefälschten Waren sind gewissermassen spezialisiert: Hongkong ist bei den Zollfahndern zum Beispiel bekannt für gefälschte Handys, Panama eher für Alkohol und die Türkei für Lebensmittel.

Besonders auffällig: Die meisten Fälschungen sind inzwischen über den Postweg unterwegs in die EU. Die Brüsseler Behörde sieht die Ursache dafür im Boom des Internet-Verkaufs.

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