Zolli-Elefant Yoga erfolgreich am Stosszahn operiert

Im Basler Zoo ist der Elefant Yoga erfolgreich am rechten Stosszahn operiert worden. Der rund dreistündige Eingriff war äussert aufwändig: Neben einem 24-köpfigen Spezialistenteam kamen die Berufsfeuerwehr und ein Kran zum Einsatz.

24 Spezialisten und die Feuerwehr waren im Einsatz (Foto Zoo Basel) (Bild: sda)

Im Basler Zoo ist der Elefant Yoga erfolgreich am rechten Stosszahn operiert worden. Der rund dreistündige Eingriff war äussert aufwändig: Neben einem 24-köpfigen Spezialistenteam kamen die Berufsfeuerwehr und ein Kran zum Einsatz.

Der Elefant Yoga vom Basler Zolli wurde erfolgreich am rechten Stosszahn operiert. Ein 24-köpfiges Spezialistenteam hantierte rund drei Stunden am Zahn des Kolosses herum. Mit von der Partie waren die Berufsfeuerwehr mit einem Kran.

Der Eingriff war äussert aufwändig: Der Afrikanische Elefantenbulle hatte sich den Zahn vor einigen Jahren abgebrochen. Die Operation, die bereits Ende Mai erfolgt war, fand aus Platzgründen im Freien statt, wie der Basler Zoo am Mittwoch bekannt gab.

Der rund 4,6 Tonnen schwere afrikanische Elefantenbulle wurde zunächst mit einem Narkosegewehr ruhig gestellt. Anschliessend wurde ihm ein eigens konstruiertes Tragnetz des Grosstier-Rettungsdienstes CH/FL angelegt. Zur Polsterung des Elefanten dienten Matratzen und Lastwagenschläuche.

Mit einem 65-Tonnen-Kran konnte der 17-jährige Yoga in die richtige Position gebracht werden. Das Operationsteam meisselte und bohrte den Stosszahn schliesslich Stück für Stück heraus.

Die Arbeitstiefe betrug bis zu 50 Zentimeter, da sich die Stosszahnwurzel auf Augenhöhe des Elefanten befindet. Mit einem Wasserschlauch wurde gespült, zum Absaugen wurde ein Industriestaubsauger umgebaut.

Wetterballone als Atembeutel

Um die Narkose zu erhalten, führten die Spezialisten dem Elefanten einen 1,8 Meter langer Tubus ein und schlossen ihn an zwei Inhalationsnarkose-Apparate für Pferde an. Als Atembeutel dienten Wetterballone mit einem Volumen von 700 Litern.

Ein Veterinär-Anästhesisten-Team überwachte Yoga permanent. Während der Narkose erhielt er unter anderem rund 50 Liter Infusionen über drei Venenzugänge an den Ohrvenen. Gegen Ende des Eingriffs wurde der Elefant mit einem Ventiliersystem beatmet, das aus den USA eingeflogen worden war.

Die Narkose sei sehr stabil verlaufen, teilte der Basler Zoo mit. Zwanzig Minuten nach Gabe der Gegenmittel sei Yoga ohne fremde Unterstützung aufgestanden. Sofort nach dem Eingriff habe er wieder zu fressen begonnen. Die Verantwortlichen zeigten sich sehr zufrieden damit, wie sich der Elefantenbulle erholt hat.

Bei Rangelei abgebrochen

Yogas rechter Stosszahn war 2005 bei einer Rangelei zwischen den Elefanten gebrochen. Die freiliegende Zahnhöhle wurde zunächst mit einer Füllung versehen. Später wurde die Zahnhöhle regelmässig gespült, doch der Zahn konnte sich nicht vollständig erholen.

Im Herbst 2012 entschied sich der Zoo Basel, den Stosszahn operativ zu entfernen. In einer ersten Operation im letzten November war dies jedoch nur teilweise gelungen.

Dem zweiten Eingriff Ende Mai waren wochenlange Vorbereitungen vorausgegangen. Unter anderem schmiedeten Zolli-Schlosser von Hand diverse Zahninstrumente wie Meissel und Bohrer aus bruchfestem Stahl und in geeigneter Länge.

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