Das packende Spitzenspiel zwischen Leader Bern, der Leader bleibt, und den ZSC Lions endet erst nach der Verlängerung. Die Zürcher setzen sich mit 2:1 nach Penaltyschiessen durch.
Damit bleibt es an der Tabellenspitze spannend. Der Schlittschuhclub Bern stieg mit zwei Punkten Vorsprung bei zwei weniger bestrittenen Spielen in die Partie. Vor Weihnachten hatte der SCB den letzten Vergleich mit dem ZSC im Hallenstadion gleich mit 6:1 gewonnen. Hätte Bern wiederum gewonnen, wäre die Qualifikation vorentschieden gewesen.
Die ZSC Lions liessen das nicht zu. Die Zürcher spielten bärenstark. In allen drei Abschnitten schossen die ZSC Lions öfter aufs Tor (12:7, 10:9, 13:11); das einzige Goal realisierte Morris Trachsler in der 11. Minute. Leonardo Genoni sah beim Gegentreffer nicht gut aus, hielt mit 36 Paraden die Berner danach aber im Spiel.
Im Finish winkte Bern das Glück. Die Schiedsrichter übersahen eine Behinderung von Berns Stürmer Thomas Ruefenacht, der den Zürcher Verteidiger aus der Balance brachte, was dem Kanadier Andrew Ebbett beim 1:1-Ausgleich in der 49. Minute die Schussbahn öffnete. Ebbett beschenkte sich mit dem Tor an seinem 34. Geburtstag selber. Und der SCB stellte mit Befriedigung fest, dass Ebbetts Formkurve nach oben zeigt. Am Spengler Cup in Davos skorte Ebbett vier Tore und vier Assists – nicht viel weniger als vorher in vier Monaten mit dem SCB (6 Tore/6 Assists). Trotz sechs Partien in acht Tagen setzte Ebbett in der NLA seine Skorer-Serie fort.
«Mir läuft es, auch wenn ich nach so vielen Spielen hundemüde sein müsste», meinte Ebbett. «Aber die Niederlage stinkt mir, auch wenn ein Penaltyschiessen immer auch Glückssache ist.» Bern verlor nach sieben Siegen erstmals wieder. Die ZSC Lions, die das Penaltyschiessen dank drei erfolgreichen Versuchen hintereinander von Roman Wick, Ryan Shannon und Ronalds Kenins gewannen, setzten sich zum elften Mal in zwölf Auswärtsspielen durch.
Telegramm:
Bern – ZSC Lions 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:0) n.P.
17’031 Zuschauer (ausverkauft). – SR Fischer/Vinnerborg, Kaderli/Kovacs. – Tore: 11. Trachsler (Blindenbacher, Pestoni) 0:1. 49. Ebbett (Noreau/Ausschluss Künzle) 1:1. – Penaltyschiessen: Pestoni -, Bodenmann -; Chris Baltisberger -, Arcobello -; Roman Wick 0:1, Krueger 1:1; Shannon 1:2, Noreau -; Kenins 1:3. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Bern, 6mal 2 Minuten gegen ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Arcobello; Nilsson.
Bern: Genoni; Jobin, Krueger; Noreau, Beat Gerber; Andersson, Untersander; Kamerzin, Kreis; Luca Hischier, Martin Plüss, Scherwey; Ruefenacht, Arcobello, Simon Moser; Lasch, Ebbett, Bodenmann; Reichert, Alain Berger, Marco Müller.
ZSC Lions: Schlegel; Blindenbacher, Phil Baltisberger; Rundblad, Geering; Seger, Marti; Samuel Guerra; Thoresen, Sjögren, Suter; Nilsson, Shannon, Roman Wick; Herzog, Schäppi, Kenins; Chris Baltisberger, Trachsler, Pestoni; Künzle.
Bemerkungen: Bern ohne Blum (krank) und Macenauer (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Karrer und Siegenthaler (beide U20), Patrik Bärtschi, Cunti und Hächler (alle verletzt).