In Freiburg entrissen die ZSC Lions den zu unkontrolliert agierenden Gastgebern in der Schlussminute den Punktgewinn. Mike Künzle markierte 40 Sekunden nach dem Ausgleich der Romands das 3:2.
Als der mitten in der sportlichen Not engagierte kanadische Stürmer Keaton Ellerby mit dem 1:2 tief im zweiten Abschnitt wieder Hoffnung ins Team von Gottéron pumpte, hatte der zuvor nahezu unantastbare Leader ein paar heikle Phasen zu überstehen. Die NLA-Torpremiere des Spengler-Cup-Siegers löste bei den impulsiven Einheimischen mehrere Angriffswellen aus.
Thomas Bäumle, seit seinem Blitztransfer lediglich als Joker und während knapp 70 Minuten eingesetzt, war nach einem starken Auftritt erst im letzten Powerplay und in doppelter Unterzahl ein zweites Mal zu bezwingen. Im allgemeinen Taumel verloren aber nicht die Lions, sondern die ungestümen Aussenseiter die Orientierung ein letztes Mal.
Die späten Turbulenzen passten zur jüngeren Geschichte des Duells. In den vergangenen fünf Saisons haben die ZSC Lions im Rahmen ihrer Gastspiele in Freiburg vorwiegend unliebsame Erfahrungen gemacht und 13 ihrer letzten 14 Auswärtsspiele gegen die Westschweizer verloren – mit dem 1:4 in der Playoff-Halbfinalserie 2013 als Tiefpunkt dieser bereits mehrjährigen Leidensgeschichte.
Eine Fortsetzung der Tiefschläge im Stadion von Gottéron blieb den Lions mit Glück und dank ihrer Cleverness erspart. Aktuell fehlt den Romands die Klasse und Stabilität, gegen eine Auswahl vom gehobenen Format der Lions bis zur letzten Sekunde zu bestehen. Die Furchen der Krisenwochen mit elf Fehltritten in Serie sind noch sichtbar, das Zwischenhoch hat sich bereits wieder verflüchtigt.
Immer wieder leisten sich erfahrene Professionals fatale Aussetzer – so wie beispielsweise Benjamin Plüss, der mit seinem Puckverlust den Konter der Stadtzürcher zum 2:0 (26.) verschuldete; oder sie fällen wie in der Schlussminute die falschen taktischen Entscheide.
Fribourg-Gottéron – ZSC Lions 2:3 (0:0, 1:2, 1:1)
5501 Zuschauer. – SR Mollard/Prugger, Fluri/Tscherrig. – Tore: 23. Seger 0:1. 26. Cunti (Chris Baltisberger, Schäppi) 0:2. 35. Ellerby (Ngoy, Gardner) 1:2. 59. (58:54) Mauldin (Plüss/Ausschluss Geering) 2:2. 60. (59:34) Künzle (Matthews, Herzog) 2:3. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 5mal 2 Minuten gegen den ZSC. – PostFinance-Topskorer: Sprunger; Nilsson.
Fribourg-Gottéron: Conz; Rathgeb, Ngoy; Ellerby, Schilt; Kamerzin, Abplanalp; Maret; Sprunger, Bykow, Plüss; Mauldin, Gardner, Salminen; Caryl Neuenschwander, Schmutz, Mottet; John Fritsche, Rivera, Neukom; Loichat.
ZSC Lions: Bäumle; Seger, Geering; Hächler, Bergeron; Blindenbacher, Siegenthaler; Phil Baltisberger; Künzle, Shannon, Jan Neuenschwander; Nilsson, Matthews, Herzog; Chris Baltisberger, Cunti, Schäppi; Suter, Malgin, Keller; Bachofner.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Vauclair, Picard, Pouliot, Réway (alle verletzt), ZSC ohne Karrer (krank), Flüeler, Trachsler, Foucault, Bärtschi, Leimbacher, Schnyder, Dan Fritsche, Wick (alle verletzt), Rundblad (überzählig). 26. Timeout von Fribourg-Gottéron. 32. Pfostenschuss von Siegenthaler. 48. Lattenschuss von Ellerby. Fribourg von 58:13 bis 58:54 ohne Torhüter.