Heute Abend beginnt mit dem vorgezogenen Spiel zwischen den ZSC Lions und Fribourg die neue NLA-Saison. Die Top-Favoriten sind Titelverteidiger Bern und Finalist Fribourg.
Die diesjährigen Playoffs waren an Dramatik kaum zu überbieten. In den Viertelfinals gingen sämtliche vier Duelle über sieben Spiele und auch der Halbfinal zwischen dem späteren Meister Bern und Zug wurde erst im Showdown entschieden. Dies unterstreicht, wie ausgeglichen sich die Liga mittlerweile präsentiert. Deshalb ist es äusserst schwierig, eine Prognose für die Saison 2013/14 abzugeben. Allerdings zeigt die Statistik auch, dass in den letzten 15 Saisons mit Lugano (dreimal), den ZSC Lions (viermal), Davos (fünfmal) und Bern (dreimal) nur vier Teams den Meisterpokal in die Höhe gestemmt haben, wobei es mit Ausnahme der Lions (2001) keinem gelungen ist, den Titel erfolgreich zu verteidigen.
Dies spricht gegen die Berner, die vom Kader her – eigentlich wie immer in den letzten Jahren – zu den Top-Favoriten gehören. Das Team wurde vor allem in der Verteidigung nochmals geschickt verstärkt.
Auch mit dem ZSC, der im Halbfinal klar an Fribourg gescheitert ist, dürfte zu rechnen sein. Weil mit den Kanadiern Gilbert Brulé und Jeff Tambellini gleich zwei Spieler aus persönlichen Gründen die Lions während der Saison verlassen hatten, traten die Stadtzürcher oft mit drei oder gar nur zwei Ausländern an. Zu Beginn der Playoffs verletzte sich zudem Steve McCarthy, der Meisterschütze von 2012. Diesmal ist der ZSC mit McCarthy, Ryan Shannon sowie den neu verpflichteten Marc-André Bergeron (Carolina Hurricanes) und Ryan Keller (Genève-Servette) diesbezüglich gut aufgestellt. Die schwer wiegenden Abgänge von Andres Ambühl (Davos) und Thibaut Monnet (Fribourg) sollten jedenfalls kompensiert werden können.
Ein grosses Fragezeichen steht hinter Davos. Die Bündner starten gleich mit vier neuen Ausländern in die Saison. Zudem sind die Teamstützen Reto von Arx (37) und Sandro Rizzi (bald 35) in die Jahre gekommen.
Bei Lugano wäre es eine Überraschung, wenn es es den achten Meistertitel der Vereinsgeschichte holen würde. Es wird interessant zu sehen sein, ob es dem vom Assistenten zum Chef beförderten Patrick Fischer gelingt, die hohen Ansprüche zu erfüllen.
Hohe Erwartungen hat auch Fribourg. Es könnte gut sein, dass mit Gottéron ein neuer Verein auf der Liste der Schweizer Eishockey-Meister auftauchen wird. Die Westschweizer haben in der vergangenen Saison mit ihrem spektakulären Spiel begeistert und sind nach dem Sieg in der Qualifikation erst im Final gescheitert – auch wegen der mangelnden Erfahrung in solchen Partien. Nun könnte das Team im dritten Jahr unter Hans Kossmann reif für den Titel sein, umso mehr, als dass es mit den Verpflichtungen von Monnet, Timo Helbling (Zug), Anthony Huguenin (Biel) sowie den Ausländern Antti Miettinen (Fi/Carolina Hurricanes) und Marc-Antoine Pouliot (Biel) weiter veredelt wurde.
Auch Zug, zuletzt fünfmal hintereinander im Halbfinal, dürfte trotz vieler Wechsel zum elften Mal in Serie die Playoffs erreichen. Sollte gar das Unwahrscheinliche eintreten, dass Damien Brunner in der NHL keinen Vertrag erhält und er zu den Zentralschweizern zurückkehrt, ist mit dem Team von Doug Shedden ernsthaft zu rechnen.
Aufsteiger Lausanne steht wohl vor einer schwierigen Saison. So oder so dürfte dank den Romands und der WM-Euphorie der Zuschaueraufmarsch weiter steigen, obwohl das Publikum nicht mehr in den Genuss von Superstars aus der NHL kommen wird. Diese werden in Europa nur an den Olympischen Spielen in Sotschi zu bestaunen sein. Wegen diesen wird die Meisterschaft zwischen dem 3. und 25. Februar unterbrochen. Die Playoffs beginnen dann am 11. März.