Die ZSC Lions gewinnen in Kloten mit 2:1 nach Penaltyschiessen und sind zum achten Mal Schweizer Meister. Matchwinner im Shootout ist der zweifache Schütze Robert Nilsson.
Erst zum zweiten Mal in der Schweizer Playoff-Geschichte wurde der Meister in einem Penaltyschiessen erkoren. Erneut, wie vor acht Jahren gegen den Genève-Servette HC, ging der Titel an die ZSC Lions. Robert Nilsson machte sich zum Helden des Abends. Er, der in der regulären Spielzeit die besten Möglichkeiten der Stadtzürcher vergeben hatte, reüssierte im Penaltyschiessen gleich zweimal. Zuerst brachte er mit dem fünften Schuss die Lions erstmals am Abend in Führung. Später verwertete er mit dem zwölften Penalty den ersten «Match-Puck» der Lions.
Ausgerechnet Robert Nilsson! Der Schwede belastet das Ausländerkontingent der ZSC Lions nicht, weil er seine erste Lizenz in der Schweiz gelöst hatte. Und dazu kam es, weil Roberts Vater, der grosse Kent Nilsson, für Kloten gespielt hatte. Robert Nilsson ist Zürichs unbestrittener Penalty-Held. Während der fast siebenmonatigen Qualifikation hatten die Lions kein Penaltyschiessen gewinnen können (0:6-Bilanz). Zweimal verloren sie auch Shootouts gegen die Kloten Flyers. Aber in den Playoffs setzten sich die Stadtzürcher in beiden Penaltyschiessen durch. Zuerst in den Viertelfinals in Lausanne, als den Lions nach einem Fehlstart das Wasser bis zum Hals stand. Schon damals verwandelte Robert Nilsson zwei Penaltys.
Erstmals seit 2002 (Davos gegen die ZSC Lions) wurde ein NLA-Playoff-Final in nur vier Partien entschieden. Dass der Titel zum achten Mal insgesamt und zum fünften Mal in diesem Jahrtausend an die Lions ging, entsprach aufgrund des Verlaufs dieser Serie der Logik. Der ZSC setzte sich zweifellos verdientermassen durch. Er hatte die Partie über weite Strecken geprägt. In der 20-minütigen Overtime standen sie Lions dem Sieg verschiedentlich äusserst nahe. Klotens Goalie Martin Gerber parierte 48 Schüsse und vier Penaltys. Dennoch reichte es den Kloten Flyers aber nicht zum ersten Sieg, der ein Spiel 5 am Ostermontag nötig gemacht hätte.
Telegramm:
Kloten – ZSC Lions 1:2 (1:0, 0:1, 0:0, 0:0) n.P.
Kolping Arena. – 7624 Zuschauer (ausverkauft). – SR Reiber/Stricker, Fluri/Müller. – Tore: 9. Blum (Santala) 1:0. 39. Baltisberger 1:1. – Penaltyschiessen: Wick -, Santala -; Shannon -, Stancescu -; Nilsson 0:1, Hennessy -; Keller -, Romano Lemm 1:1; Bärtschi -, Liniger -; Romano Lemm -, Nilsson 1:2. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Kloten, 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Santala; Wick.
Kloten: Martin Gerber; DuPont, Frick; Blum, Schelling; Gian-Andrea Randegger, Vandermeer; Leone; Bieber, Santala, Simon Bodenmann; Steinmann, Liniger, Hennessy; Stancescu, Romano Lemm, Bühler; Aurelio Lemm, Jenni, Herren; Luka Hoffmann.
ZSC Lions: Flüeler; Stoffel, Geering; Seger, McCarthy; Blindenbacher, Tabacek; Daniel Schnyder; Ryan Keller, Shannon, Kenins; Patrik Bärtschi, Cunti, Wick; Nilsson, Trachsler, Bastl; Baltisberger, Dan Fritsche, Schäppi; Künzle.
Bemerkungen: Kloten ohne von Gunten, Félicien Du Bois und Stoop (alle verletzt) und Peter Mueller (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Bergeron (verletzt). – Lattenschuss Wick (59:58). – Powerplay-Ausbeute: Kloten 0/4; ZSC Lions 0/5. – Schüsse: Kloten 32 (11-5-9-7); ZSC Lions 49 (14-13-6-16).