Nach viereinhalb Tagen fahren die Züge am Bahnhof Luzern ab Montagmorgen wieder gemäss Fahrplan. Die SBB will die Reparaturarbeiten in der Nacht abschliessen. Einzelne Ausfälle seien jedoch nicht ausgeschlossen.
Ausserdem könne es vorkommen, dass Züge als Einer- statt als Doppelkomposition verkehrten, teilte die SBB am Sonntag mit. Grund dafür seien Umstellungen beim Rollmaterial.
Am Mittwoch um 13.56 Uhr waren zwei Waggons des Eurocity-Zugs 158 von Mailand nach Basel bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Luzern aus den Schienen gesprungen. Der vierte Wagen der Zugkomposition des Typs ETR 610 von Trenitalia war zur Seite gekippt und hatte den Bahnstrom unterbrochen und den Bahnverkehr lahmgelegt.
Schäden in Millionenhöhe
Durch den Unfall entstanden Schäden in Millionenhöhe. Bei den mehrtägigen Reparaturarbeiten mussten 400 Meter Gleis neu verbaut, vier Weichen ersetzt und zwei Weichen umgebaut werden. Ausserdem wurde die Fahrleitung wieder instand gestellt sowie zwei Masten und ein Joch über mehreren Gleisen ersetzt.
Am Sonntag müssen schliesslich noch bis zu 200 Tonnen Schotter bewegt werden. Damit diese Arbeiten ausgeführt werden können, müssen ab 20.20 Uhr auch die benachbarten Gleise der Zentralbahn gesperrt werden. Bis Betriebsschluss verkehren deshalb auch auf der Zentralbahn zwischen Luzern und Luzern Allmend Ersatzbusse.
Das Konzept mit den Bahnersatzbussen, welche die Reisenden von Luzern zu Vorortsbahnhöfen und zurück transportieren, wird bis mindestens Sonntagabend beibehalten. Über 20 Busse von sechs Unternehmen stehen noch bis Betriebsschluss im Einsatz.
Ursache nicht bekannt
Die Ursache für die Entgleisung des Eurocity-Zuges ist weiterhin unklar, wie die SBB weiter mitteilte. Sie hätten bisher keine Hinweise auf Unregelmässigkeiten gefunden – weder an der Bahninfrastruktur noch am Zug von Trenitalia.
Die Gleisanlagen im Bahnhof Luzern seien am vergangen Montag zum letzten Mal inspiziert worden. Auch die Weichen, die vom Unfallzug befahren wurden, seien dabei untersucht worden. Die Inspektoren hätten keinerlei Unregelmässigkeiten festgestellt. Auch Trenitalia habe am Zug wenige Tage vor dem Unfall Unterhaltsarbeiten durchgeführt.