Die SBB hat in Sachen Pünktlichkeit das für 2013 gesetzte Ziel verfehlt: Landesweit erreichten 87,5 Prozent der Reisenden ihr Ziel höchstens 3 Minuten zu spät. Die SBB hatte sich für 2013 das Ziel gesetzt, 89 von 100 Passagieren pünktlich ans Ziel zu bringen.
Im vergangenen Jahr 2013 hat die SBB ihr Pünktlichkeitsziel verfehlt. Nun sollen im kommenden Jahr 89 von 100 Passagieren ihr Ziel rechtzeitig erreichen.
Die SBB bestätigte die von den Zeitungen «SonntagBlick» und «NZZ am Sonntag» genannten Zahlen. Im Vergleich zu den Jahren 2011 und 2012 ging die Pünktlichkeitsquote zurück. 2011 waren noch 89,8 Prozent der Reisenden pünktlich ans Ziel gekommen und 2012 88,0 Prozent.
Ein Grund, dass mehr Züge über drei Minuten Verspätung haben, sind laut SBB-Sprecherin Franziska Frey die Bauarbeiten für die Durchmesserlinie in Zürich. Es habe deswegen mehrere Zwischenfälle gegeben, die sich auf den Zugverkehr landesweit ausgewirkt hätten.
Tessin am unpünktlichsten
Die Anteile der verspäteten Passagiere und Passagierinnen variieren je nach Landesteil stark: In der Romandie kamen 89,1 Prozent der Reisenden höchstens drei Minuten zu spät an, im Mittelland 88,5 Prozent und in der Ostschweiz 86,2 Prozent. Die tiefste Quote hatte mit 85,2 Prozent das Tessin.
Die SBB wende für die Pünktlichkeit die europaweit strengsten Kriterien an, hielt Frey fest. Reisende gelten demnach als verspätet, wenn sie mit einer Verspätung ab drei Minuten am Ziel eintreffen, Anschlüsse werden berücksichtigt. Für ausführliche Kommentare verwies die SBB auf ihre Bilanzmedienkonferenz Ende März.
Leuthard kündigt höhere Fahrpreise an
Verkehrsministerin Doris Leuthard kündigte derweil in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» höhere Preise für das Bahnfahren an. Der Bund habe die Trassenpreise erhöht und werde sie 2017 weiter erhöhen, sagte sie. «Deswegen werden die Billettpreise 2017 nochmals etwas steigen.»
Im öffentlichen Verkehr werde es jedoch nie ein System geben, das selbsttragend sei. Wolle man dies, müsste die flächendeckende Versorgung aufgegeben werden oder «das Generalabonnement müsste 10’000 Franken kosten». Schon aus sozialpolitischen Gründen komme das für sie aber nicht in Frage.
Die Preise festzulegen, sei nicht Sache des Bundes, sondern der Bahnunternehmen, stellte Leuthard klar. SBB-Sprecherin Frey verwies lediglich darauf, dass die SBB in dieser Frage nicht allein entscheide, sondern die über 200 Schweizer Transportunternehmen gemeinsam.