Die FDP der Stadt Zürich hat mit Filippo Leutenegger ihren vor vier Jahren verlorenen Sitz den Grünen wieder abgejagt. Die Bürgerlichen haben nun wieder drei der neun Sitze in der rot-grün dominierten Exekutive der grössten Schweizer Stadt.
Leutenegger erreichte den 8. von neun Plätzen. Der seit 2002 amtierende FDP-Stadtrat Andres Türler zeigte sich zufrieden, dass er wieder einen Parteikollegen im Gremium habe. Er sei zuversichtlich, auch mit Filippo Leutenegger einen guten Austausch pflegen zu können: Er werde «sicher schnell Tritt fassen». Türler selbst wurde mit dem besten Resultat im Amt bestätigt.
Die Grünen vermochten den Sitz ihrer abtretenden Stadträtin Ruth Genner nicht zu halten. Markus Knauss schaffte zwar mit 35’330 Stimmen das absolute Mehr (31’737 Stimmen), landete aber auf dem zehnten Platz und schied damit als überzählig aus. Knauss selbst gab sich gelassen: Man müsse nicht Stadtrat sein, um in der Politik etwas zu bewegen, sagte er.
SP hält Besitzstand
Erfolgreich verteidigte dagegen die SP den Sitz von Martin Waser, der zu den Wahlen nicht mehr angetreten war. Kantonsrat Raphael Golta erreichte zwar nur den neunten und letzten Platz. Er war aber zufrieden mit seinem Abschneiden, wie er zur Nachrichtenagentur sda sagte.
Damit verfügt die SP weiterhin über vier der neun Sitze in der Stadtregierung sowie über das Stadtpräsidium. Stadtpräsidentin Corine Mauch, als Stadträtin auf Platz 2 gewählt, überflügelte ihren Herausforderer Leutenegger um gut 16’000 Stimmen. André Odermatt und Claudia Nielsen erlangten die Plätze 5 und 6.
Einen Erfolg verbuchen konnte auch Richard Wolff (AL). Der Linksalternative war erst letztes Jahr auf Kosten der FDP in die Exekutive gewählt worden und ist seither Polizeivorsteher. Er wurde nun auf dem 7. Platz bestätigt, was ihn nach eigenen Worte «extrem freute».
Bürgerliche erhöhen ihren Anteil
Mit Leuteneggers Erfolg konnten die Bürgerlichen ihren Anteil im Stadtrat wieder auf drei erhöhen. Neben den beiden FDP-Vertretern sitzt weiterhin CVP-Mann Gerold Lauber in der Exekutive. Der im Wahlkampf als «Wackelkandidat» gehandelte Lauber erreichte den guten 4. Platz.
Nach wie vor nicht mitregieren kann die SVP, obwohl sie die zweitstärkste politische Kraft in der Stadt ist. Seit 1990 konnte die Partei keinen Vertreter mehr in den Stadtrat bringen. Obwohl sich Nina Fehr Düsel und Roland Scheck im Wahlkampf zusammen mit den drei anderen bürgerlichen Kandidaten als «Top 5» empfahlen, verpassten beide die Wahl.