Zürcher Lindenhof-Besetzer wollen Platz nicht von allein freigeben

Die Mitglieder der Occupy-Paradeplatz-Bewegung wollen den Lindenhof nicht von sich aus freigeben, obwohl die Stadt Zürich sie dazu aufgefordert hat. Ihr Camp sei legitim und die Bevölkerung unterstütze die Gruppierung, hiess es von den Aktivisten am Dienstagmorgen.

Die Besetzer des Lindenhofs in Zürich wollen bleiben (Archiv) (Bild: sda)

Die Mitglieder der Occupy-Paradeplatz-Bewegung wollen den Lindenhof nicht von sich aus freigeben, obwohl die Stadt Zürich sie dazu aufgefordert hat. Ihr Camp sei legitim und die Bevölkerung unterstütze die Gruppierung, hiess es von den Aktivisten am Dienstagmorgen.

Man habe die Anordnung der Stadt, die Zelte bis Ende Woche abzubrechen, zur Kenntnis genommen und respektiere die Forderung. Die Gruppe sehe aber nicht ein, weshalb sie den Platz von sich aus verlassen müsse. „Wir sehen uns im Recht“, sagte ein Sprecher der Bewegung auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Die Gruppe sei gesprächsbereit und möchte mit der Stadt Zürich eine Lösung finden. Gegenwärtig bereite man einen offenen Brief vor, der demnächst an das Polizeidepartement sowie den Zürcher Gemeinderat geschickt werden solle.

Die Stadt Zürich informierte die Besetzer am Montagabend, dass das Gesuch für eine Bewilligung des Camps abgelehnt worden sei. Seit Mitte Oktober zelten mehrere Dutzend Personen auf dem Lindenhof, einem Platz mitten in der Zürcher Altstadt.

Besetzer wollten acht Jahre bleiben

Grünes Licht hätte höchstens für 30 Tage erteilt werden können, hiess es im Brief der Stadt an die Besetzer. Zudem würden Bewilligungen nur an Personen erteilt, und nicht an Gruppierungen. Die Bewegung hatte keine Einzelperson unterzeichnen lassen und wollte 99 Monate auf dem Lindenhof bleiben.

Die weltweiten „Occupy“-Proteste waren am 15. Oktober auch auf die Stadt Zürich übergeschwappt. Rund 1000 Personen demonstrierten damals am Paradeplatz im Zürcher Finanzviertel in einer friedlichen und farbenfrohen Kundgebung. Sie wollten damit ein Zeichen setzen gegen die Macht der Banken und gegen die Gier von Investmenthändlern. Auch in den Wochen danach brachen die Aktionen nicht ab.

Nächster Artikel