Ein stark verwirrter, aggressiver 37-jähriger Mann hat am Donnerstagabend in Zürich zusammen mit seinen zwei Kindern von einem Dach heruntergeholt werden müssen. Die Stadtpolizei benötigte dafür Reizgas und einen Taser. Der Mann wurde in eine Klinik gebracht.
Der Mann hatte kurz vor 19 Uhr in der Nähe des Güterbahnhofs Gegenstände aus einem Wohnungsfenster geschmissen. Als die Polizei kam, war er schon auf dem Hausdach: Zusammen mit seinen 6- und 8-jährigen Kindern stand er im Sturm in rund 20 Metern Höhe auf dem schrägen Dach.
Wie die Stadtpolizei am Freitag mitteilte, war er gerade dabei, die Kinder auf ein Flachdach etwa vier Meter tiefer fallen zu lassen. Dann sprang er selbst nach. Über die Dächer ging er weiter, die Kinder im Schlepptau. Die Polizei rief weitere Patrouillen herbei und bot die Feuerwehr mit einem Hubretter auf.
Unmittelbar bei der Hardbrücke, wo das Flachdach endete, blieb der Mann stehen, fuchtelte mit einem Holzbalken herum und schrie. Die offensichtlich verängstigten Kinder, so die Polizeimitteilung, standen neben ihm – bedrohlich nahe am Dachrand, wo es rund acht Meter in die Tiefe ging.
Zwei verletzte Polizisten
Spezialisten der Stadtpolizei versuchten, den Mann im Gespräch zu beruhigen und die Kinder dazu zu bewegen, vom Dachrand wegzugehen. Statt ruhiger zu werden, warf der Verwirrte plötzlich den Holzbalken, Bauabschrankungen und Steine gegen einen Polizisten und verletzte ihn leicht.
Inzwischen hatte sich ein Grenadier von der Brücke aufs Dach abgeseilt. Sofort wurde er mit einer Eisenstange attackiert. Trotz Helm erlitt er eine Kopfverletzung und zog sich einen Beinbruch zu. Mit Hilfe eines Reizgassprays und des Tasers konnte der Mann aber schliesslich doch überwältigt werden.
Der psychisch angeschlagene Mann wurde umgehend in eine Klinik gebracht. Die inzwischen alarmierte Mutter nahm später die unverletzten Kinder in Obhut. Und die beiden verletzten Polizisten kamen in Spitalpflege.