Das Forschungsinstitut Empa des ETH-Bereichs hat gemeinsam mit Industriepartnern eine gekühlte und ventilierte Schussweste entwickelt. Zürcher Stadtpolizisten haben diese letzten Sommer mit Erfolg getestet, jetzt wird eine erste Modellserie entwickelt.
Bei Sportkleidern ist es heute selbstverständlich, dass sie atmungsaktiv sind. Bei Schutzbekleidung für Polizisten oder Feuerwehrleute ist das jedoch noch die Ausnahme. Die Empa hat deshalb zusammen mit Herstellern solcher Produkte sowohl ein Kühlsystem wie auch Ventilatoren in schusssichere Westen eingebaut.
Das erste ist ein Kühlkissen, das ursprünglich für medizinische Anwendungen entwickelt wurde, wie Projektleiter Markus Weder von der Empa am Montag erklärte. Es besteht aus drei halb durchlässigen Membranen, durch die Wasser verdampfen kann, ohne dass die Haut nass wird.
„Dies senkt die Temperatur um etwa 4 Grad, ähnlich wie wenn der Mensch selbst schwitzt“, sagte Weder zur Nachrichtenagentur sda. Die Kühlkissen lassen sich über ein auf dem Rücken tragbares System wieder nachfüllen.
Die Empa-Forscher haben zudem speziell kleine Ventilatoren entwickelt, die sich in Kleidung integrieren lassen, samt Batterie und Steuerungselektronik. Bisher habe es nur belüftete, nicht aber gekühlte Schusswesten gegeben, erklärte Weder.
Einige Polizisten der Zürcher Stadtpolizei, eine der Projektpartnerinnen, haben die klimatisierten Westen letzten Sommer bei Temperaturen über 25 Grad getestet. „Sie waren sehr zufrieden und hätten die Westen am liebsten behalten“, sagte Weber.