Zürcher sagen Ja zu verschärftem Hooligan-Konkordat

Der Kanton Zürich sagt Ja zum verschärften Hooligan-Konkordat. Die Stimmberechtigten haben dem Konkordats-Beitritt am Sonntag mit einem Ja-Anteil von 85,5 Prozent deutlich zugestimmt. Dafür waren 297’610 Zürcherinnen und Zürcher, dagegen 50’682. Die Stimmbeteiligung betrug 41 Prozent.

Fussballspiele benötigen künftig eine Bewilligung (Archiv) (Bild: sda)

Der Kanton Zürich sagt Ja zum verschärften Hooligan-Konkordat. Die Stimmberechtigten haben dem Konkordats-Beitritt am Sonntag mit einem Ja-Anteil von 85,5 Prozent deutlich zugestimmt. Dafür waren 297’610 Zürcherinnen und Zürcher, dagegen 50’682. Die Stimmbeteiligung betrug 41 Prozent.

Mit dem Beitritt zum verschärften Konkordat benötigen Fussball- und Eishockeymatches der obersten Spielklasse künftig eine Bewilligung. Die Veranstalter müssen sich an behördliche Auflagen bezüglich Alkoholausschank, Fan-Transport und der Anzahl Sicherheitskräfte halten.

Verschärft werden auch die Rayonverbote. Für diese galt bisher eine Maximaldauer von einem Jahr. Neu können solche Sperren für eine Dauer von bis zu drei Jahren und für mehrere Regionen ausgesprochen werden. Private Sicherheitsdienste dürfen Matchbesucher zudem künftig über den Kleidern nach gefährlichen Gegenständen abtasten. Leibesvisitationen bleiben aber der Polizei vorbehalten.

Neben dem Zürcher Regierungsrat befürwortete auch eine deutliche Mehrheit des Kantonsrates den Beitritt zum verschärften Konkordat. Das Komitee «Kollektivbestrafung Nein» ergriff jedoch das Referendum, weil das Konkordat sämtliche Sportfans bestrafe und die Grundrechte verletze.

 

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