Rund dreissig Personen haben in der Nacht auf Donnerstag beim besetzten Koch-Areal in Zürich-Altstetten Polizisten attackiert, die zwei Passanten kontrollieren wollten. Drei Polizisten wurden verletzt.
Eine Streifenwagenpatrouille war auf zwei Personen aufmerksam geworden, die kurz nach Mitternacht einen mit Lebensmitteln voll beladenen Veloanhänger zogen. Als sie das Duo kontrollieren wollten, protestierten die beiden lautstark und aggressiv, wie es in einer Mitteilung heisst.
Eine glaubwürdige Auskunft über die Herkunft der Lebensmittel hätten sie nicht abgeben können. Später wurde bekannt, dass die Waren gestohlen waren. Weil einer der beiden Kontrollierten sich nicht ausweisen konnte, sollte er mit auf die Wache. Dazu forderten die Polizisten einen Kastenwagen an.
Alarmiert durch das Geschrei der beiden Männer kamen immer mehr Leute aus dem nahegelegenen Koch-Areal. Laut Mitteilung beschimpften schliesslich etwa dreissig Personen die Polizisten. Diese forderten Verstärkung an.
Die neu eintreffenden Beamten wurden mit Gegenständen beworfen. Die Polizisten, welche den Mann mit unklarer Identität abführen wollten, attackierte die Menge mit Fusstritten und Fäusten. Die Polizei ihrerseits setzte Reizstoff ein. Drei Polizisten wurden verletzt. Einer musste sich im Spital wegen einer Gesichtsverletzung ambulant behandeln lassen.
Schliesslich waren die beiden Kontrollierten doch im Kastenwagen und wurden auf die Wache gefahren. Dabei hätten sie randaliert und im Fahrzeug einen Sachschaden von rund 2000 Franken angerichtet, heisst es in der Mitteilung. Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 19-jährigen Schweizer sowie einen 20-jährigen Italiener ohne festen Wohnsitz in der Schweiz.
Keine Verhaftungen
Ob es sich bei den Angreifern um Besetzer des Koch-Areals handelte, konnte Polizeisprecher Marco Cortesi nicht sagen. Die Polizei habe angesichts der Kräfteverhältnisse keine Möglichkeit gehabt, Verhaftungen vorzunehmen.
Das Koch-Areal ist seit Frühling 2013 besetzt. Ende 2013 kaufte die Stadt der UBS das Gelände ab. Mit den Besetzern schloss sie eine Vereinbarung, wonach sie vorderhand auf dem Areal bleiben dürfen. Die Bank nutzt einen Teil der Gebäude noch bis Ende 2016.