Auf dem geplanten Strichplatz in Zürich-Altstetten darf Sex nur innerhalb des Areals stattfinden. Dies sagte Polizeivorstand Daniel Leupi am Dienstag an einer Medienkonferenz. Prostitution ausserhalb des Platzes werde die Polizei „konsequent verhindern.“
Polizeivorstand Daniel Leupi (Grüne) hatte am Sonntag nach Bekanntwerden des Resultates zu den Sexboxen mit einigen Aussagen Verwirrung gestiftet.
Unter anderem hatte Leupi ausgeführt, dass die sexuellen Dienstleistungen nicht zwingend in den Sexboxen vollzogen werden müssten. Die Prostituierten könnten mit ihren Freiern das Areal verlassen und auf einen Quartierparkplatz fahren.
Diese Aussagen relativierte Leupi am Dienstag. Ziel sei, die negativen Begleiterscheinungen, die der Strassenstrich am Sihlquai mit sich bringe, zu eliminieren. Dies solle mit verschiedenen Instrumenten geschehen.
Prostitution nur auf dem Strichplatz
In der Prostitutionsgewerbeverordnung, die kürzlich vom Gemeinderat verabschiedet wurde, sei klar geregelt, dass gebüsst wird, wer Strassen- oder Fensterprostitution ausserhalb des zugelassenen Gebietes betreibe. „Der ganze Betrieb läuft auf dem Strichplatz ab“, betonte Leupi.
Das Sozialdepartement werde die Regeln innerhalb des Strichplatzes definieren, an die sich die Prostituierten halten müssen, sagte Sozialvorstand Martin Waser (SP). „Frauen, die wiederholt mit Freiern vom Areal wegfahren, werden mit einem Platzverbot belegt.“
Ausserhalb des Strichplatzes wird die Polizei laut Leupi die Situation überwachen und Personenkontrollen durchführen. Es könnten auch Wegweisungen ausgesprochen werden. Sexarbeiterinnen, die wiederholt gegen die Platzordnung verstossen, müssen damit rechnen, dass ihnen die Bewilligung entzogen wird.
Laut Waser gibt es für die Prostituierten einen starken ökonomischen Anreiz, sich an die Auflagen zu halten. Jede Fahrt an ein Ziel ausserhalb des Strichplatzes brauche Zeit und sei mit einem Umsatzverlust verbunden. „Deshalb glauben wir auch, dass die Sexboxen funktionieren.“
Stadtzürcher SVP prüft Beschwerde
Die SVP der Stadt Zürich lässt derzeit von Juristen abklären, ob eine Beschwerde gegen den Volksentscheid vom Wochenende Chancen hätte, wie Fraktionschef Mauro Tuena einen Bericht der „NZZ“ vom Dienstag bestätigte.
Nach Meinung der SVP ist die Stimmbevölkerung in die Irre geführt worden. Denn die Geschichte vom Strichplatz als geschlossenem, geschützten Raum sei eine Mär.