Am Samstag wird in Zürich mit laut hämmernden Beats wieder friedlich und bunt für Liebe, Frieden, Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz demonstriert. Die 25. Street Parade soll einzigartig werden und steht unter dem Motto «unique».
Bereits zum 25. Mal werden sich am Samstag, 13. August, um 14 Uhr bunt dekorierte und mit starken Lautsprechern bestückte Love-Mobiles in Bewegung setzen. Im Schritttempo werden sie vom Utoquai im Seefeld rund um das Zürcher Seebecken bis zum Hafendamm Enge rollen – Hunderttausende werden entlang der Street-Parade-Route mitfeiern.
Die Jubiläumsausgabe hat mit der ersten Ausgabe von 1992 nicht mehr viel gemeinsam. Was anfänglich eine bescheidene, dem Stadtrat eher unpassend erscheinende Veranstaltung mit rund 1000 Personen war, hat sich längst zum beliebten Grossevent gemausert.
Je nach Wetter – und dieses Jahr sieht es gemäss Prognosen gut aus – finden sich rund eine Million Menschen ein. Dieses Partyvolk lässt unter anderem in Restaurants, Hotels und Geschäften die Kassen klingeln. Auf über 100 Millionen Franken wird der Umsatz im Umfeld der Street Parade geschätzt.
Den alten Spirit beibehalten
Und doch lebe der Geist der Gründerjahre bis heute, meint Joel Meier, Präsident des Vereins Street Parade. «Die Ursprünge der Technobewegung sind in den Strassen Zürichs noch immer präsent», wird Meier in einer Medienmitteilung zitiert.
Die Parade habe ihren Spirit mit einer friedlichen Stimmung und strahlenden Leuten bewahrt, sagte kürzlich auch der einstige Gründer des Anlasses, Marek Krynski, in einem Interview in der «Limmattaler Zeitung».
Krynski, der das OK vor 20 Jahren verliess, aber keine Parade verpasst, führt dies einerseits auf die Musikkultur zurück. Andererseits aber auch darauf, dass es sich um einen Gratisanlass handelt. «Deshalb kommen die Leute nicht mit einer reinen Konsumhaltung, sondern tragen etwas bei.»
Rund 200 DJs im Einsatz
Die 25. Street Parade in Zürich startet mit dem Warm-up offiziell um 13 Uhr: Auf den acht Bühnen entlang und in der Nähe der Umzugsroute werden die ersten Töne erschallen. Um 14 Uhr rollt dann das erste der 30 Love-Mobiles an. So gegen 22 Uhr dürfte der Umzug beendet sein. Rund 200 internationale und nationale DJs werden bis dahin aufgelegt haben.
Die Organisatoren erwarten bei idealen Bedingungen wiederum bis zu einer Million Besucher. Es geht ihnen nicht darum, neue Rekorde aufzustellen: «Viel wichtiger ist, dass alle Freude haben», teilt das OK mit. Die Freude jedes Einzelnen soll sich auf die gesamte Masse übertragen. «Die Street Parade ist keine Show, an der einem etwas geboten wird, sondern ein Anlass zum Mitmachen.»
In und um Zürich steigen vor und nach der Street Parade unzählige Partys. Die SBB setzt am Wochenende, an dem Zürich zur Festivalhauptstadt der elektronischen Musik wird, über 100 Nacht- und Extrazüge ein. Im Raum Zürich verkehren zudem zusätzliche Nacht-S-Bahnen, und die Zürcher Trams fahren bis 4 Uhr morgens.