Im vergangenen Sommer hat der Verein «umverkehR» die Situation für Fussgänger in acht Schweizer Städten getestet. Die Test-Siegerin Zürich hat 72 Prozent der Anforderungen erfüllt, gefolgt von Basel und Winterthur. Keine Stadt schnitt ungenügend ab.
Auch die anderen untersuchten Städte – Bern, Biel, St. Gallen, Thun und Luzern – erreichten mit mindestens 60 Prozent eine genügende Note, wie die Umweltorganisation am Montag mitteilte. Die Note «sehr gut» erreichte keine der acht Städte.
Für den Test wurde auf einer Beispielroute Streckenabschnitte, Hauptstrassenquerungen, Plätze und Haltestellen unter die Lupe genommen. Geprüft wurde etwa, ob die nutzbare Breite bei den Streckenabschnitten mindestens 2,5 Meter beträgt und ob an Hauptstrassenquerungen überall Bordsteinabsenkungen vorhanden sind. Bei Plätzen prüfte «umverkehR», ob sie gut beleuchtet waren und bei Haltestellen, ob ein Wartehaus vorhanden ist.
Trotz des genügenden Abschneidens aller Städte sieht die Organisation Handlungsbedarf. So seien vielerorts die Trottoirs zu schmal. Zudem würden mit dem zunehmenden Mischverkehr aus Velo- und Fussverkehr neue Spannungen aufkommen. Die Auflösung solcher Mischzonen wäre für beide Seiten sicherer, schreibt die Organisation im Fazit ihres 70-seitigen Testberichts.
Dieser Test sei erst der Anfang, schreibt «umverkehR». Mit den Bewertungsbögen, die zusammen mit dem Verkehrsplaner Klaus Zweibrücken entwickelt wurden, sollen weitere Fussverkehrstests durchgeführt werden.