Zürich wird gegen Villarreal für seinen Kampfgeist belohnt

Der FC Zürich hat weiterhin alle Chancen, sich für die K.o.-Phase der Europa League zu qualifizieren. Die Zürcher erkämpfen sich am 5. Spieltag gegen den spanischen Vertreter Villarreal ein 1:1.

Der FC Zürich erkämpfte sich gegen Villarreal dank einer starken Schlussphase einen Punkt (Bild: sda)

Der FC Zürich hat weiterhin alle Chancen, sich für die K.o.-Phase der Europa League zu qualifizieren. Die Zürcher erkämpfen sich am 5. Spieltag gegen den spanischen Vertreter Villarreal ein 1:1.

Da im zweiten Spiel der Gruppe L Steaua Bukarest den Tabellenführer Osmanlispor 2:1 schlug, kam es in der Tabelle zum grossen Zusammenschluss. Die Zürcher können am letzten Spieltag den Einzug in die K.o.-Phase aus eigener Kraft schaffen.

Als sich die aktuelle Nummer 4 der Primera Division vermehrt auf das Minimum beschränkte, erhöhte der zuvor vor allem abwartende FCZ das Risiko. Mit einem Doppelwechsel, Rodriguez und Winter traten in der 69. Minute ein, signalisierte Trainer Uli Forte sein Bestreben, zumindest eine weitere Ehrenmeldung zu generieren.

Und tatsächlich: Die Stadtzürcher erkämpften sich gegen den hoch dotierten Kontrahenten ein spätes Comeback. Joker Roberto Rodriguez schoss vom Elfmeterpunkt aus den Ausgleich (87.). Im zuweilen wilden Finish verpassten die abermals verblüffenden Einheimischen Sekunden vor Schluss den Umschwung nur um Haaresbreite – Marchesanos vermeintliches 2:1 annullierte der Schiedsrichter wegen eines angeblichen Offsides.

Zürich hat nicht nur seine nunmehr vier Spieltage umfassende Ungeschlagenheit bewahrt, dem Team von Uli Forte bleibt die Option erhalten, «Bombastisches» (Forte) zu schaffen: mit einem Sieg in der Gruppen-Finalissima in Ankara gegen Osmanlispor würde der FCZ völlig überraschend den Vorstoss unter die Top 32 schaffen.

Safety first

Forte ist primär Realist und kein Träumer. Er hatte geahnt, was auf seine Equipe zurollen würde. «Der Europacup ist nochmals eine ganz andere Kategorie, und Villarreal ist unglaublich abgebrüht.» In der Startviertelstunde bewahrheitete sich die Prognose des FCZ-Trainers vollumfänglich. Die Gäste dominierten und kombinierten, die Stadtzürcher taumelten sofort.

In der 14. Minute wehrte sich der Aussenseiter ein erstes Mal vergeblich gegen die spanischen Dribbler und Virtuosen. Nach einem Corner traf Captain Bruno Soriano und verschaffte Villarreal früh die gewünschte Ausgangslage. Denn trotz der Prominenz im Angriff, das einstige brasilianische Versprechen Pato und Cédric Bakambu, in der letzten Saison zweitbester Torschütze in der Europa League, sind an guten Tagen Erfolgsgaranten, ist die Abwehr Villarreals ein Prunkstück. In der Primera Division hat keiner der 19 Konkurrenten bessere Werte vorzuweisen.

In der zweiten nationalen Klasse reiht der FCZ einen spektakulären Sieg an den nächsten. Dass er mit seinem Torrausch gegen einen Repräsentanten der gehobenen europäischen Klasse nicht würde fortfahren können, war absehbar. Aber wie er den Gegner in der mitreissenden Schlussphase bedrängte, verdient Respekt. Im zweitwichtigsten internationalen Klub-Wettbewerb gehört Villarreal, der Halbfinalist der letzten Kampagne, mit einem Erfahrungsschatz von über 50 Partien zu den unbestrittenen Grössen.

Angesichts des nicht zu unterschätzenden Offensiv-Repertoires der Iberer war Forte von seinem angestammten 4-2-3-1-System abgewichen. Zwei Ketten, vier primär defensiv ausgerichtete Spieler im Mittelfeld und eine Dreierreihe (Nef, Bangura, Kecojevic), sollten die Räume in der eigenen Zone verdichten – Safety first, wie bereits im Hinspiel im El Madrigal (1:2).

Konés Szenen

Einen mutlosen oder gar destruktiven Plan verordnete Fortes indes nicht. Mit seiner beherzten Reaktion in der zweiten Hälfte demonstrierte der zweitklassige Herausforderer, weshalb er in dieser Spielzeit vor dem zweiten Rencontre mit «El Submarino Amarillo» in 22 Partien nur einmal verloren hat. Und Moussa Koné, das 19-jährige Talent aus dem Senegal, sorgte dank seiner Sprintstärke vereinzelt für sehenswerte Aktionen Zürichs und provozierte kurz vor dem Ende den Foulpenalty.

Telegramm:

Zürich – Villarreal 1:1 (0:1)

10’069 Zuschauer. – SR Massa (ITA). – Tore: 14. Bruno Soriano (Trigueros/Corner) 0:1. 87. Rodriguez (Foulpenalty/Koné) 1:1.

Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Kecojevic; Brunner (69. Rodriguez), Sarr, Kukeli (79. Sadiku), Voser (69. Winter); Schönbächler, Marchesano; Koné.

Villarreal: Asenjo; Rukavina, Musacchio, Ruiz, José Angel; Dos Santos, Trigueros, Bruno Soriano, Tscheryschew (70. Castillejo); Bakambu (82. Hernandez), Pato (78. Sansone).

Bemerkungen: FCZ ohne Buff, Yapi, Brecher (alle verletzt), Cabral (nicht im Aufgebot). 80. Lattenschuss von Rodriguez. Verwarnungen: 23. Ruiz, 31. Brunner, 90. Rukavina, 91. Marchesano (alle Foul), 92. Musacchio (Reklamieren).

Gruppe L: Steaua Bukarest – Osmanlispor Ankara 2:1 (0:1). – Rangliste: 1. Osmanlispor Ankara 5/7 (8:7). 2. Villarreal 5/6 (7:7). 3. Steaua Bukarest 5/6 (4:5). 4. Zürich 5/6 (5:5).

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