Ab sofort wird gefeiert: Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch und OK-Präsident Robert Kaeser haben das «Züri Fäscht» offiziell eröffnet. Bis Sonntag werden rund zwei Millionen Besucher erwartet. Der Festplatz erstreckt sich über die Innenstadt und entlang des Seebeckens.
Das «Züri Fäscht» biete eine wunderbare Gelegenheit, die Stadt so zu zeigen, wie sie auch im Alltag sei, nämlich vielfältig und weltoffen, sagte die Stadtpräsidentin. Sie versprach noch nie gesehene Überraschungen und ein «Fest der Superlative», aber auch ein «Fest der Nachhaltigkeit».
Über 450 S-Bahn-Extrazüge und weit über 1000 zusätzliche Tram- und Busverbindungen transportieren die Festbesucher umweltfreundlich. Auf einen Nachtzuschlag wird verzichtet. Ausserdem sorgen die Organisatoren dafür, dass möglichst wenig Abfall entsteht.
Besonders begrüsste die Stadtpräsidentin die Vertreterinnen und Vertreter aus dem Tessin, das sich dieses Jahr als erster Gastkanton am «Züri Fäscht» beteiligt. Das Tessin «belebt das Fest und macht es bunter», sagte Robert Kaeser.
Kein «Züri Fäscht» ohne Feuerwerk
Die Tessiner brachten auch die Sonne mit nach Zürich. Während des Aufbaus des Festgeländes in den vergangenen Tagen war es noch kühl und regnerisch, doch pünktlich zum Festbeginn rissen die Wolken auf und die Sonne strahlte über den Besuchern.
Unbestrittene Höhepunkte des Fests sind wieder die beiden musikalisch begleiteten Feuerwerke am Freitag und am Samstag. Die Musik wird aus einer neun Kilometer langen Lautsprecheranlage mit 300 Lautsprechern übertragen. Die beiden Feuerwerke sind auf fünf Schiffen aufgebaut. Pro Feuerwerk werden rund 5000 Schüsse abgefeuert.
Beliebte Tradition sind auch die verschiedenen Flugshows. So wird beim «Züri Fäscht» unter anderem die viermotorige «Super Constellation» zu sehen sein. Die Maschine aus den 50-er Jahren gilt vielen Fans als das schönste Flugzeug der Welt.
Für spannende Unterhaltung sorgt ein Hochseilartist, der auf einem 230 Meter langen Seil, das zwischen den Türmen des Grossmünsters und St. Peter gespannt ist, die Limmat überquert.
Informationen für Besucher und die Wissenschaft
Orientierung auf dem weitläufigen Festgelände bietet zum einen der Festführer und zum anderen die von Forschern der ETH Zürich entwickelte «Züri Fäscht» App. Bis am Freitagnachmittag wurde sie rund 33’000 Mal abgerufen. Laufend würden es mehr, sagte Ulf Blanke von der ETH.
Die App ist Teil eines Forschungsprojekts, dessen Ziel es ist, Grossanlässe in Zukunft sicherer zu machen. Mit den Daten der Smartphones sammeln die Forscher Erkenntnisse darüber, wie Besucherströme sich verhalten. Die Informationen werden anonymisiert. Der Datenschutz sei gewährleistet, versicherte Blanke.
«Man sieht, wie viele Leute sich wo bewegen» sagte ein Sprecher der Stadtpolizei Zürich. Die Nutzer der App können selbst bestimmen, ob ihr Standort abgerufen werden kann oder nicht. Ausserhalb des Festgeländes deaktiviert sich die Funktion von selbst, und wenn der Akku zu Neige geht, schaltet die App sich automatisch aus.
Das «Züri Fäscht» findet seit 1951 alle drei Jahre statt. Es gilt als grösstes Volksfest der Schweiz. Rund 130 Festwirtschaften, über 300 Marktstände, rund 60 Schausteller und 60 Bühnen bieten für jeden Geschmack etwas.