Mit dem möglichen Einstieg von Philippe Gaydoul und Thomas Matter sind die Chancen auf einen Rettung der Kloten Flyers gestiegen, der Weg bis dahin ist jedoch noch weit.
So lautete das Credo an der Medienkonferenz vom Mittwoch. „Wir haben mehr erreicht als gedacht“, sagte Peter Bossert, der Leiter der Task Force. Jan Schibli, der Vizepräsident der Flyers, fügte an: „Ich freue mich sehr über einen ersten grossen Schritt.“ Die Voraussetzungen für eine Rettung seien nun gegeben. Captain Victor Stancescu ergänzte: „Die Situation hat sich insofern verbessert, als sie sich nicht verschlechtert hat.“ Diese Statements verdeutlichen, dass Optimismus bezüglich einer Zukunft der Klotener in der NLA angebracht ist, es allerdings noch sehr viel zu tun gibt.
Gaydoul und Matter haben zwar ein rechtlich bindendes Versprechen abgegeben, mit maximal sechs Millionen Franken einzusteigen. Der am Dienstag um 16 Uhr unterschriebene Vertrag tritt allerdings nur dann in Kraft, wenn die gestellten Bedingungen erfüllt sind. Die grösste Knacknuss ist, dass das Fremdkapital von 10,9 auf 3 Millionen Franken reduziert werden muss. Da sich Schibli (2,75 Millionen) und Willi Huber (250’000) bereit erklärt haben, auf ihre Forderungen zu verzichten, bleiben 4,9 Millionen übrig. Daher sollen weitere Gläubiger zu einem Verzicht bewegt werden. „Wir werden mit allen reden“, sagte Task-Force-Mitglied Michael Kloter. Es wird auch ein formales Steuererlassgesuch gestellt. Dass diese Schulden erlassen werden, sei nicht ausgeschlossen, man könne jedoch nicht davon ausgehen, dass dies der Fall sei, so Sanierungsexperte Daniel Hunkeler, der Vertreter der EHC Kloten Sport AG.
Kloter ergänzte: „Forderungsverzichte alleine reichen jedoch nicht aus.“ Deshalb müssen weitere Gelder akquiriert werden. Bislang sind Spenden von rund 720’000 Franken zusammengekommen. Zudem gab das Gewerbe Zusagen in der Höhe von etwa 250’000 Franken. Im Weiteren haben die Priora Group und der Flughafen Zürich je 500’000 in Aussicht gestellt. Damit dieses Geld fliesst, müssten sich jedoch theoretisch acht weitere Unternehmen bereit erklären, diesen Betrag einzuschiessen. Dieses Loch zu stopfen, ist in den nächsten Tagen die Aufgabe – die Sanierung muss bis am 30. Juni feststehen.
Ein weitere Forderung der möglichen Investoren ist, mindestens 67 Prozent der Stimmrechte der Aktien zu erhalten. Damit dies gelingt, muss noch einige Einigung mit dem Grossaktionär Adrian Fetscherin (30 Prozent) gefunden werden – die Gespräche laufen. Der ehemalige Präsident Jürg Bircher und Bossert haben ihre Pakete zur Verfügung gestellt. „Wir haben bis jetzt keine definitive Lösung gefunden. Wir müssen noch sehr hart arbeiten“, fasste Bossert die Situation zusammen. Es gebe jedoch berechtige Hoffnungen auf eine Rettung.