Nach elf Niederlagen in Serie gewinnt der EV Zug wieder einmal in den Playoff-Halbfinals. Die Zuger bezwingen den SC Bern vor heimischem Publikum 8:2 und gleichen in der Best-of-7-Serie zum 1:1 aus.
Nachdem die Berner zu Beginn des Schlussdrittels innerhalb von 56 Sekunden durch Geoff Kinrade (43.) und Joël Vermin (44.) aus einem 0:4 ein 2:4 gemacht hatten, kam nochmals etwas Spannung auf. Doch sieben Minuten später stand es nach drei Powerplay-Toren von Josh Holden (48.), Andy Wozniewski (49.) und Lino Martschini 7:2. Damit trafen die Zentralschweizer innerhalb von 144 Sekunden gleich oft in Überzahl wie in den acht Playoff-Partien zuvor. Fabian Sutter und Holden zeichneten sich beim EVZ als Doppeltorschützen aus, gar auf drei Skorerpunkte kam der ins Team zurückgekehrte amerikanische Verteidiger Wozniewski.
Bereits nach den ersten 20 Minuten hatten sich die Zuschauer in der ausverkauften Bossard-Arena erhoben. Sie waren begeistert, wie sich die Gastgeber im ersten Drittel präsentiert hatten. Zwar bekundeten sie zu Beginn gegen die druckvoll gestarteten Berner Mühe – in der 3. Minute scheiterte Tristan Scherwey mit einem Penalty am starken Jussi Markkanen -, doch in der 6. Minute brachte Nolan Diem die Gastgeber mit der ersten «richtigen» Chance in Führung. Der erst 19-jährige Center traf aus kurzer Distanz, nachdem er von Verteidiger Timo Helbling von hinter dem Tor mustergültig bedient worden war. Es war für Diem erst der zweite Saisontreffer. 168 Sekunden später stand es nach einem klassischen «Bully-Goal» 2:0. Holden gewann das Bully, Wozniewski zog gleich ab, und Holden lenkte den Puck ab – der Kanadier traf erstmals nach fünf torlosen Spielen.
Der Zweitore-Vorsprung gab dem EVZ sichtlich Schwung; er hatte in den nächsten Minuten klar mehr vom Spiel. Das 3:0 von Fabian Sutter (15.) nach Vorarbeit von Linus Omark war nichts als logisch. Shedden hatte doch am bislang in den Playoffs enttäuschenden Schweden festgehalten und Domenico Pittis auf die Tribüne verbannt. Zu Beginn dürfte er diesen Entscheid bereut haben, denn ein Fehlpass von Omark bildete den Ursprung des Penaltys – Alessandro Chiesa konnte den alleine auf Markkanen losstürmenden Tristan Scherwey nur mit einem Foul stoppen.
Zug – Bern 8:2 (3:0, 1:0, 4:1).
Bossard Arena. – 7015 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Stricker, Arm/Küng. – Tore: 6. Diem (Helbling, Schnyder) 1:0. 8. Holden (Wozniewski) 2:0. 15. Sutter (Omark, Erni) 3:0. 35. Sutter (Martschini, Wozniewski) 4:0. 43. (42:24) Kinrade (Randegger/Ausschluss Diem) 4:1. 44. (43:20) Vermin (Campbell) 4:2. 48. Holden (Ausschluss Neuenschwander) 5:2. 49. (48:11) Wozniewski (Casutt/Ausschluss Kinrade) 6:2. 51. Martschini (Ausschluss Randegger) 7:2. 60. Christen (Lammer) 8:2. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug, 5mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Omark; Ritchie.
Zug: Markkanen; Chiesa, Wozniewski; Helbling, Fischer; Erni, Andreas Furrer; Suri, Holden, Casutt; Schnyder, Diem, Lindemann; Martschini, Sutter, Omark; Christen, Schneuwly, Lammer; Lüthi.
Bern: Bührer/Gigon (ab 49.); Collenberg, Philippe Furrer; Roche, Gerber; Kinrade, Randegger; Vermin, Ritchie, Scherwey; Loichat, Plüss, Rüthemann; Pascal Berger, Campbell, Rubin; Alain Berger, Bertschy, Neuenschwander.
Bemerkungen: Zug ohne Blaser, Schefer (beide verletzt) und Pittis (überzähliger Ausländer). Bern ohne Bednar, Hänni, Höhener, Jobin, Sykora (alle verletzt) und Gardner (gesperrt). – Scherwey scheitert mit Penalty an Markkanen. – Timeout Zug (44.).