Zug mit Rohöl entgleist in Kanada und explodiert

In der kanadischen Kleinstadt Lac-Mégantic ist am Samstag ein Güterzug mit Kesselwagen voller Rohöl entgleist und explodiert. Rund 30 Häuser seien bei dem Unglück im Zentrum der Stadt in der Provinz Québec zerstört worden, teilte die Feuerwehr mit.

Aus der Luft ist das Ausmass des Zugunfalls gut sichtbar (Bild: sda)

In der kanadischen Kleinstadt Lac-Mégantic ist am Samstag ein Güterzug mit Kesselwagen voller Rohöl entgleist und explodiert. Rund 30 Häuser seien bei dem Unglück im Zentrum der Stadt in der Provinz Québec zerstört worden, teilte die Feuerwehr mit.

Angaben über mögliche Opfer konnte die Feuerwehr zunächst nicht machen. Nach Angaben kanadischer Medien werden jedoch rund 60 Menschen vermisst.

Mindestens vier der 72 Waggons des Zugs explodierten, es entstand ein riesiger Feuerpilz. Rund 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz, darunter einige aus dem nahe gelegenen US-Bundesstaat Maine.

Die Rettungskräfte sperrten die Unglücksstelle in einem Umkreis von einem Kilometer ab. Nach Behördenangaben wurden mindestens 1000 der insgesamt 6000 Einwohner von Lac-Mégantic in Sicherheit gebracht.

Anwohner berichteten von sechs schweren Explosionen, die sie in der Nacht gehört hätten. Im Fernsehen berichteten Augenzeugen, der Zug sei mit hoher Geschwindigkeit in die Stadt eingefahren, bevor er gegen 01.20 Uhr Ortszeit (07.20 Uhr MESZ) entgleiste.

Der Feuerwehr war es nach eigenen Angaben erst Stunden später gelungen, zum Unglücksort vorzudringen. Die Flammen loderten weiter. Es könnten weitere Waggons explodieren, warnte die Feuerwehr. Lac-Mégantic liegt rund 250 Kilometer östlich der Stadt Montréal.

Mächtige Flammen und schwere Explosionen

Amateurvideos im Internet zeigen schon zu Beginn des Unglücks mächtige Flammen. Zum Entsetzen eines filmenden Augenzeugen kommt es dann zu schweren Explosionen, die Flammen reichten Dutzende Meter in den Nachthimmel.

Der Unglücksort wurde weiträumig abgesperrt, die Hitze des riesigen Feuers erschwerte die Löscharbeiten. Ein Teil des Rohöls lief in den See, der dem Städtchen seinen Namen gab.

«Wenn man die Schäden sieht, weiss man nicht, wie man das überstehen soll», sagte Bürgermeisterin Colette Roy-LaRoche. «Aber ich kann sagen, dass alle Beteiligten sehr geholfen haben. Wir haben alles Menschenmögliche getan.»

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