Nach der zweiten Niederlage in der Finalserie der NLA-Playoffs gegen Titelverteidiger Bern spricht nicht mehr allzu viel für den EV Zug. Doch von Aufgeben keine Spur.
Obwohl die Zentralschweizer beim 2:4 ganz anders auftraten und den Bernern im Gegensatz zu Spiel eins (0:5) Paroli boten, mussten sie wieder als Verlierer vom Eis. Während der SCB unaufhaltsam der ersten erfolgreichen Titelverteidigung eines Schweizer Klubs seit 16 Jahren entgegen steuert, ist der EVZ auf der Suche nach einem Erfolgsrezept.
Lino Martschini, der als Topskorer seines Teams auch nach zwölf Playoff-Partien weiter auf seinen ersten Treffer wartet, bleibt optimistisch: «Wir wissen nun, wie wir spielen wollen und müssen. So gehen wir weiter, wir geben sicher nicht auf. Wir haben viel richtig gemacht in diesem zweiten Spiel, deshalb ist die Niederlage ärgerlich.»
Stephans Bock
Solange Bern seine Chancen kaltblütig verwertet, nützt es auch nichts, wenn die Zuger wie am Samstag «defensiv viel besser» (Martschini) gestanden sind. Martschini ist nicht der einzige Zuger Stürmer, dem es nicht läuft. Die Chancenauswertung war eines der Probleme im Spiel des Qualifikationsdritten.
Und auch defensiv schnitzerte der EVZ: Torhüter Tobias Stephan beging den entscheidenden Fehler der Partie, als er vor dem 2:3 die Übersicht verlor und den Puck selbst ins Tor beförderte.
Bern hielt dagegen
Die Berner waren erneut hervorragend eingestellt. Hatten sie den Gegner im ersten Vergleich regelrecht überrannt, hielten sie nun bei der erwarteten Reaktion des EVZ dagegen. «Wir wussten, dass es wohl in der ganzen Serie kein Spiel mehr geben wird wie am Donnerstag», sagte Eric Blum.
«Zug leistete mehr Widerstand. Es war ein sehr enges Spiel, in dem wir uns das Leben selbst schwer gemacht haben mit unseren Strafen», fuhr Blum, dem der entscheidende dritte Treffer nach dem Patzer von Stephan zugeschrieben wurde, in seiner Analyse fort.
Zweimal ein 0:2 gedreht
Auch wenn derzeit nicht mehr viel für den EVZ spricht, zumindest ein Blick in die Statistik zeigt, dass die Zuger keineswegs chancenlos sind. Immerhin zweimal seit Einführung des Best-of-7-Modus‘ ist es einem Team gelungen, einen 0:2-Rückstand in einer Finalserie noch zu drehen: 2002/2003 Lugano gegen Davos und 2007/2008 den ZSC Lions gegen Servette.