Als erster Kanton hat Zug im Jahr 2010 eine Krebsstrategie erarbeitet und damit der zweithäufigsten Todesursache in der Schweiz den Kampf angesagt. Eine Zwischenbilanz der Gesundheitsdirektion zeigt, dass eine Mehrheit der Zuger Bevölkerung sich der Krebsrisiken bewusst ist.
Die von der Gesundheitsdirektion formulierte Krebsstrategie 2010 bis 2015 umfasst sechs Ziele samt Massnahmen. Diese reichen von Prävention über die Behandlung bis hin zu Palliative Care.
Zur Halbzeit hat die Gesundheitsdirektion nun die Strategie und den dabei eingeschlagenen Weg überprüft, wie sie am Montag mitteilte. Die Zwischenergebnisse zeigten, dass das Angebot bei der Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung, der Krankenbetreuung und bei der Etablierung von Palliative Care besser geworden sei.
Möglich geworden sei dies nicht zuletzt dank der gezielten Vernetzung. «Die Zusammenarbeit der verschiedenen involvierten Akteure funktioniert hervorragend und die Ergebnisse können sich sehen lassen», wird Gesundheitsdirektor Urs Hürlimann (FDP) in der Mitteilung zitiert.
Schwerpunkt Hautkrebs
Ein Schwerpunkt der Krebsstrategie bildet die Hautkrebsprävention. So unterstützte der Kanton in den vergangenen drei Jahren Informationsveranstaltungen der Krebsliga finanziell. Dabei lernten Kinder, Jugendliche und Eltern beispielsweise in der Badi oder am Jugitag, wie sie sich am besten vor der Sonne schützen können.
Zudem wurde mit einer telefonischen Umfrage bei 1000 Zugerinnen und Zugern die Wirksamkeit von Aufklärungskampagnen sowie generelle Kenntnisse über den Krebs und Krebsvorsorge überprüft. Unter anderem zeigte sich, dass 62 Prozent aller Befragten Krebsvorsorgeuntersuchungen kennen.
Am bekanntesten sind die Mammographie (54 Prozent) und die Hautuntersuchung (42 Prozent). 38 Prozent gaben an, den Krebsabstrich zu kennen. Die Gesundheitsdirektion zieht deshalb den Schluss, dass die Zuger Bevölkerung in ihrer Mehrheit die Risiken kennt und eigenverantwortlich handelt.
Die Zwischenevaluation habe jedoch auch gezeigt, dass ältere und wohlhabende Menschen der Krebsthematik deutlich mehr Beachtung schenkten als jüngere und weniger gut gebildete, heisst es weiter. Ab September sollen deshalb diese Bevölkerungsgruppen mit einer Gesundheitsbroschüre gezielt angesprochen werden.
Heilungschancen verbessern
Die Krebsfrüherkennung sei «ein wichtiger Schlüssel», schreibt die Gesundheitsdirektion. Je früher eine Krebserkrankung erkannt werde, desto besser seien die Heilungschancen. Bei Brustkrebs habe sich trotz kontroverser Diskussionen das Mammographie-Screening etabliert.
Dieses sei inzwischen definitiv Teil des Leistungskatalogs der Grundversicherung geworden. Die Gesundheitsdirektion prüfe deshalb, ein entsprechendes Screening-Programm anzubieten. Geschehen soll dies in Zusammenarbeit mit den Nachbarkantonen.
Damit können laut Mitteilung Synergien genutzt und die Qualität sichergestellt werden. Für die 50- bis 69-Jährigen sei es seit dem 1. Juli zudem möglich, sich vorsorglich gegen Darmkrebs untersuchen zu lassen.