Die Zuger Kantonalbank hat 2011 trotz weniger gutem Zinsgeschäft und tieferem Erfolg aus Kommissionen und Dienstleistungen den Reingewinn bei 61 Mio. Fr. gehalten. Die Bilanzsumme stieg um 8,8 Prozent auf 11,6 Mrd. Franken.
Vor allem die neu gewährten Hypothekarkredite von rund 750 Mio. Franken haben dazu beigetragen. Das entspricht einem Plus von 8,7 Prozent, wie die Bank am Freitag mitteilte. Die Gesamtsumme der gewährten Kundenausleihungen stieg auf 10 Mrd. Franken (+8,3 Prozent), wovon die Hypotheken 9,3 Mrd. Fr. ausmachen.
Der starke Anstieg der Hypothekaranleihen sei Ausdruck der Bautätigkeit im Kanton Zug. Diese werde wohl auch 2012 weiter gehen. Bisher gebe es auch keine Anzeichen für die Gefahr einer Immobilienblase, sagte am Freitag Pascal Niquille, Präsident der Geschäftsleitung.
Restriktive Kreditvergabe
Bei den Kundengeldern erhöhte sich der Betrag um 7,9 Prozent auf 8,1 Mrd. Franken. Dieser Zuwachs sei Ausdruck des Kundenvertrauens, erklärte Niquille. Dieses Vertrauen werde durch Eigenmittel gestützt, die doppelt so hoch seien wie vom Gesetz verlangt.
Zudem sei die Zuger Kantonalbank „tendenziell restriktiv in der Vergabe von Krediten“. Obwohl das Umfeld für die Finanzinstitute sei im letzten Jahr widrig gewesen sei, sei die Zuger Kantonalbank kerngesund und stolz auf ihre Ergebnisse.
Dass sie den Gewinn halten konnte bei gleichzeitigem Rückgang des Zinsgeschäfts (-4,4 Prozent) und tieferem Erfolg aus Kommissionen und Dienstleistungen (-3,4 Prozent) führt die Bank auf ihre umsichtige Geschäftsführung zurück. Der Generalversammlung wird darum unverändert eine Dividende von 175 Fr. pro Aktie vorgeschlagen.
Deutlich mehr Vermögensverwaltungsmandate
Niquille verwies am Freitag darauf, dass sich das Vermögensverwaltungsgeschäft der Bank im vergangenen Jahr stark entwickelt habe: Inzwischen verwalte die Bank 775 Kundenmandate – 544 mehr als Ende 2010. Für die Neukunden bewirtschafte man netto 279 Mio. Franken. Dabei habe man sich auf den Vermögenserhalt fokussiert.
90 Prozent der neuen Kunden stammten aus der Region: „Wir wachsen also sozusagen vor der Haustür und damit nachhaltig.“ Der 2009 getroffene strategische Entscheid, das Vermögensverwaltungsgeschäft wieder in eigener Kompetenz zu führen, habe sich damit bewährt, betonte Niquille.