Zukunft der Swissmetal-Arbeitsplätze weiterhin ungewiss

Der defizitäre Kupferverarbeiter Swissmetal steht kurz vor seinem Ende. Noch diesen Monat soll die Holding liquidiert werden. Damit bleiben drei Werke zurück, deren Zukunft unsicher ist. Die geschrumpfte Belegschaft arbeitet aber vorerst weiter.

Das Industrieunternehmen Swissmetal hat seinen Sitz im solothurnischen Dornach (Archiv) (Bild: sda)

Der defizitäre Kupferverarbeiter Swissmetal steht kurz vor seinem Ende. Noch diesen Monat soll die Holding liquidiert werden. Damit bleiben drei Werke zurück, deren Zukunft unsicher ist. Die geschrumpfte Belegschaft arbeitet aber vorerst weiter.

Je 125 Mitarbeiter in den Werken Dornach SO und Reconvilier BE müssen weiter bangen. Wie es mit dem Werk in Lüdenscheid (D) weitergehen soll, ist auch nicht bekannt. Sachwalter Fritz Rothenbühler zeigte sich am Mittwoch vor den Medien in Zürich „verhalten optimistisch“, dass sich für die Werke Käufer fänden.

Es gebe Interessenten, sagte Rothenbühler. Dornach und Reconvilier gehören zu Swissmetal Industries, die sich seit Juli 2011 in Nachlassstundung befindet. Lüdenscheid ist eine Tochter von Swissmetail Industries.

Einige potenzielle Käufer seien an allen drei Werken interessiert, andere an einzelnen, sagte Rothenbühler. Abgesehen von der chinesischen Beteiligungsgesellschaft Baoshida, deren Interesse Gegenstand von Medienberichten war, sind die Namen der in- und ausländischen Bieter und Verhandlungspartner unbekannt.

Rothenbühler nannte keine weiteren Interessenten, weil dies ein schlechtes Signal an die Märkte abgebe. Die Nachlassstundung dauert bis zum 21. September an.

Konzerndach weg

Ebenfalls am Mittwoch war bekannt geworden, dass das Konzerndach, die Swissmetal Holding, liquidiert werden soll. Am 28. Juni werden die Aktionäre in Dornach darüber befinden. Die Liquidation soll es ermöglichen, Aktiva der Holding möglichst gut zu veräussern und den Ertrag auf Swissmetal Industries zu verlagern.

Für die Anteilseigner ist dies ein schwacher Trost, denn viel dürfte dabei nicht herausschauen: „Die Aktionäre dürfen zwischen Null und einem geringen Betrag erwarten“, sagte Verwaltungsratspräsident Martin Hellweg.

Krisengeschüttelte Firma

Swissmetal hat die Wurzeln im 19. Jahrhundert. Schlagzeilen machte das Unternehmen 2005 wegen langwieriger Streiks in Reconvilier. Die Arbeiter wandten sich so gegen die Strategie von Martin Hellweg, der damals Unternehmenschef war.

Die Wirtschaftskrise 2008 und erneute Probleme seit 2010 stürzten Swissmetal in Schwierigkeiten, die dem Unternehmen nun endgültig den Boden unter den Füssen wegzogen.

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