Zukunftsrat soll Politik in Sachen Nachhaltigkeit beraten

Ein nationaler Zukunftsrat für Geld und Wirtschaft soll sich Gedanken über eine nachhaltige Finanz- und Wirtschaftsordnung machen. Er soll die Politik in diesen Fragen beraten. Dies fordert eine Konferenz Haushalten und Wirtschaften, die von der Stiftung Zukunftsrat organisiert wurde.

Teilnehmer der Konferenz Haushalten und Wirtschaften: alt Preisüberwacher Rudolf Strahm (Archiv) (Bild: sda)

Ein nationaler Zukunftsrat für Geld und Wirtschaft soll sich Gedanken über eine nachhaltige Finanz- und Wirtschaftsordnung machen. Er soll die Politik in diesen Fragen beraten. Dies fordert eine Konferenz Haushalten und Wirtschaften, die von der Stiftung Zukunftsrat organisiert wurde.

Etwa 70 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sozialbereich haben im Januar und Februar auf dem Berner Hausberg Gurten Ideen für ein zukunftsfähigeres Wirtschaften entwickelt.

Zu ihnen gehörten etwa die Börsenfachfrau Antoinette Hunziker-Ebneter, die Nationalräte Bastien Girod (Grüne), Josias Gasser (GLP) und Prisca Birrer-Heimo (SP, Konsumentenschützerin), Economie Suisse-Chefökonom Rudolf Minsch, alt Preisüberwacher Rudolf Strahm, und der Journalist Urs P. Gasche.

Abkehr von „Alles regelt der Markt“-Theorie

Unbegrenztes materielles Wachstum, Ressourcen-verzehrendes Wirtschaften und ein „Theoriengebilde, wonach die Menschen Vorteil-tauschende Wesen sind und der Markt alles regelt“, seien nicht zukunftsfähig, halten sie in einem Manifest-Entwurf fest. Dieser wurde am Donnerstag in Bern der Öffentlichkeit vorgestellt.

Eine Erneuerung der Lehre in den Wirtschafts- und Finanzwissenschaften tue Not. Alle Akteure des Wirtschaftslebens müssten gemeinsam tragfähige Zielvorstellungen entwickeln. Diese sollten sich an einer nachhaltigen, also umwelt- und Ressourcen-schonenden Entwicklung orientieren.

Das Geldwesen sei als Service Public zu organisieren. Geld habe der Realwirtschaft als zuverlässiges Zahlungs- und Sparmittel zu dienen und dürfe nicht als Werkzeug des Täuschens, Hinterziehens und verantwortungslosen Spekulierens verwendet werden. Ziel sei eine ausgeglichenere Verteilung des materiellen Reichtums.

Der Manifest-Entwurf wird nun interessierten Organisationen zur Vernehmlassung unterbreitet. Es soll an einer Folgekonferenz in einem Jahr verabschiedet werden.

Die Konferenz lädt zudem die Initianten der zahlreichen Volksinitiativen zur Verbesserung der Energieeffizienz, des Geldwesens und für eine verstärkte finanzielle Grundsicherung ein, sich in einer Initiativen-Plattform für zukunftsfähiges Wirtschaften zu verbinden und gemeinsam vorzugehen.

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