Zukunftsraum Aarau: Da waren’s nur noch vier

Das Zukunftsraum Aarau betitelte Fusionsprojekt mehrerer Gemeinden um die Kantonshauptstadt Aarau kommt zwar einen Schritt voran. Der Traum von einem Gross-Aarau mit 70’000 Einwohnern hat aber trotzdem Schiffbruch erlitten.

Das Zukunftsraum Aarau betitelte Fusionsprojekt mehrerer Gemeinden um die Kantonshauptstadt Aarau kommt zwar einen Schritt voran. Der Traum von einem Gross-Aarau mit 70’000 Einwohnern hat aber trotzdem Schiffbruch erlitten.

Als die Fusion vor einigen Jahren in Form eines so genannten Zusammenarbeitsprojekt behutsam aufgegleist wurde, da war die Rede von rund zehn Gemeinden, welche sich mit Aarau vereinen sollten. Aus dem Provinzstädtchen mit rund 20’000 Einwohnern sollte ein Mittelland-Zentrum mit rund 70’000 Einwohnern entstehen.

Doch der Grossteil der Gemeinden stieg nach und nach aus. Zuerst zog sich unter anderem Buchs, eine eng mit der Stadt Aarau verknüpfte Gemeinde, zurück, am Donnerstag nun auch noch Suhr, geografisch ebenfalls praktisch zu Aarau gehörend.

Nach den Gemeindeversammlungen vom Freitagabend reduziert sich das Feld der heiratswilligen Gemeinden inklusive Aarau auf vier. Einzig Ober- und Unterentfelden und Densbüren wollen die Arbeiten am Zukunftsraum Aarau weiter vorantreiben, wie die Stimmberechtigten beschlossen.

Nicht überall wäre Fusion sinnvoll

Bei den beiden Entfelden würde eine spätere Fusion mit der Kantonshauptstadt von geografischen und finanziellen Aspekten her Sinn machen. Anders liegt die Sache bei Densbüren, einer kleinen Jura-Gemeinde ennet der Staffelegg ohne räumliche Anbindung an die Stadt.

Am grössten ist die Begeisterung verständlicherweise in Aarau selber. Der Einwohnerrat, das Stadtparlament, hatte deshalb Mitte November einen Kredit 577’000 Franken für die Ausarbeitungsphase gesprochen.

Nach dem Ja drei weiterer Gemeinden steht nun fest, wie es in Sachen Zukunftsraum weitergehen könnte. Schliessen sich alle vier willigen Gemeinden zusammen, vergrössert sich die Einwohnerzahl von Aarau von heute 20’000 auf rund 33’000. Das ist allerdings nicht einmal die Hälfte der ursprünglich geträumten 70’000.

Traum von Gross-Solothurn geplatzt

Ein ähnliches Projekt rund um die Stadt Solothurn war im Februar endgültig geplatzt. Die Kantonshauptstadt wollte sich nicht weniger als sechs umliegende Gemeinden einverleiben. Damit hätte sich die Einwohnerzahl mit einem Schlag von 17’000 auf 43’000 erhöht.

Bei Bellach und Langendorf mit ihren total 9000 Einwohnern fand das Werben der Stadt allerdings schon früh kein Gehör. Damit verblieben die sogenannten Top 5 mit Biberist, Derendingen, Luterbach, Zuchwil und der Stadt selber.

Dieses Feld reduzierte sich nach negativen Entscheiden der Einwohnerschaft von Biberist, Derendingen und Luterbach auf zwei fusionswillige Partner. Nach dem Nein der Stimmberechtigten von Zuchwil stand die Stadt Solothurn am Schluss alleine auf weiter Flur.

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