Zunehmende Südlandungen in Basel-Mülhausen erfordern Analyse

Der Anteil der umstrittenen Südanflüge am binationalen Flughafen Basel-Mülhausen ist im vergangenen Jahr gestiegen. Weil die Acht-Prozent-Marke überschritten wurde, müssen die Luftfahrtbehörden Frankreichs und der Schweiz nun eine vertiefte Analyse vornehmen.

Der Anteil der umstrittenen Südanflüge am binationalen Flughafen Basel-Mülhausen ist im vergangenen Jahr gestiegen. Weil die Acht-Prozent-Marke überschritten wurde, müssen die Luftfahrtbehörden Frankreichs und der Schweiz nun eine vertiefte Analyse vornehmen.

2015 erfolgten insgesamt 3115 Instrumentenlandungen (ILS) auf der Südpiste 33. Im Vorjahr waren es noch 2477 gewesen. Der Anteil der Südanflüge über dicht besiedeltes Gebiet in der Schweiz stieg damit im vergangenen Jahr von 6,5 auf 8,02 Prozent, wie der EuroAirport (EAP) am Mittwoch mitteilte.

Insgesamt wurden 2015 auf dem EAP 38’850 Instrumentenlandeanflüge verzeichnet, 589 mehr als im Vorjahr. Davon fanden 91,5 Prozent von Norden über die Hauptpiste 15 statt. Die restlichen ILS-Landungen wurden über die Ost-West-Piste abgewickelt.

Hohe Südlandungs-Quoten wurden nach Angaben des EAP von März bis Juli verzeichnet. Weil der Anteil über acht Prozent liegt, müssen nun die Luftfahrtbehörden Frankreichs und der Schweiz eine vertiefte Analyse vornehmen. Dies schreibt ein Abkommen von 2006 vor.

Gemäss diesem Abkommen sind die Ende 2007 eingeführten ILS-Südlandungen nur dann vorgesehen, wenn der Rückenwind eine bestimmte Stärke erreicht hat. Erfolgen in einem Kalenderjahr mehr als zehn Prozent der Landungen von Süden her, müssen die Luftfahrtbehörden der beiden Länder Konsultationen aufnehmen.

Letztmals musste eine Analyse 2010 vorgenommen werden: 2009 hatte sich der Anteil der Südanflüge auf 9,96 Prozent belaufen. Die Schwelle für Konsultationen wurde damit knapp unterschritten.

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