Der nach schweren Vorwürfen als Erzbischof von St. Andrews und Edinburgh zurückgetretene Kardinal Keith O’Brien verlässt Schottland auf unbestimmte Zeit. O’Brien soll mehrere Monate lang «geistliche Erneuerung» suchen und sich in «Gebet und Busse» üben.
Dies geschehe «mit Zustimmung» von Papst Franziskus und «aus denselben Gründen», wegen derer der ehemals oberste Würdenträger der katholischen Kirche in Grossbritannien nicht an dessen Wahl teilgenommen habe, erklärte der Vatikan am Mittwoch.
O’Brien war im Februar von seinem Amt als Erzbischof zurückgetreten. Der Schritt folgte auf Berichte über sexuelle Avancen des Kardinals gegenüber Glaubensbrüdern in den 1980er Jahren. O’Brien gestand daraufhin ein, dass «es Zeiten gab, in denen mein sexuelles Verhalten unter den Standard gefallen ist, der von mir als Priester, Erzbischof und Kardinal erwartet wurde».
Zudem erklärte er, sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen zu wollen. Nach seinem Rücktritt nahm O’Brien nicht am Konklave zur Papstwahl im März teil, obwohl er es als Kardinal gedurft hätte.