Zurücklehnen und geniessen – Sieben Filme von Alain Delon, die man gesehen haben muss

Gigolo, Gauner, Killer, Polizist: Alain Delon verkörperte sie in seinen Filmenalle mit Bravour. Ein Blick auf sieben seiner Filme. Gigolo, Gauner, Killer, Polizist: Alain Delon verkörperte sie in seinen Filmen alle mit Bravour. Er konnte aber auch noch mehr. Ein Blick auf sieben seiner Filme aus Anlass von Delons 80. Geburtstag am 8. November 2015. […]

Gigolo, Gauner, Killer, Polizist: Alain Delon verkörperte sie in seinen Filmenalle mit Bravour. Ein Blick auf sieben seiner Filme.

Gigolo, Gauner, Killer, Polizist: Alain Delon verkörperte sie in seinen Filmen alle mit Bravour. Er konnte aber auch noch mehr. Ein Blick auf sieben seiner Filme aus Anlass von Delons 80. Geburtstag am 8. November 2015.

1. Borsalino (1970)

Alain Delon als cooler Gangster à la française. – In der Kriminalkomödie «Borsalino» lässt es Delon zusammen mit Jean-Paul Belmondo gehörig krachen. Die beiden Ganoven sind zunächst Rivalen, dann spannen sie zusammen. Dabei kämpft man, wie bei einem solchen Streifen nicht anders zu erwarten, auch um die Gunst einer Frau. Schauplatz der Geschehnisse ist das Marseille der 1930er-Jahre. Als Pate für die beiden Filmgangster François Capella und Roch Siffredi standen die legendären Unterweltbosse Spirito und Carbone.

Ein Film ohne grossen Tiefgang, aber mit eingängiger Titelmusik von Claude Bolling.


Borsalino 1970 von monika-synder

2. Rocco e i suoi fratelli / Rocco und seine Brüder (1960)

Alain Delon als Entwurzelter im Nachkriegsitalien. – In Luchino Viscontis Sozialdrama verkörpert Delon eindrücklich den jungen Rocco, der mit seiner Mutter und seinen drei Brüdern aus dem Süden nach Mailand zieht. Die Hoffnung auf ein besseres Leben in der Grossstadt erweist sich allerdings als Illusion, die Familie bricht auseinander.

In kleineren Rollen sind in Viscontis fast dreistündigem Epos, mit dem Delon der Durchbruch als Schauspieler gelang, auch Annie Girardot und Claudia Cardinale zu sehen.

 

3. Le Clans des Siciliens / Der Clan der Sizilianer (1969)

Alain Delon als eiskalter Killer. – Roger Sartet ist ein kühl berechnender Verbrecher, der auch nicht davor zurückschreckt, zu töten. Letzteres macht ihn in den Augen von Jeanne besonders attraktiv. Jeanne ist die französische Schwiegertochter des Sizilianers Vittorio Manalese, mit dessen Clan Sartet einen grossen Coup vorbereitet. Obwohl beim komplexen Coup einige unerwartete Schwierigkeiten auftreten, gelingt der Plan. Doch dann nimmt das Geschehen eine schon nicht mehr erwartete Wendung und das Verhängnis seinen Lauf. Ein Film noir in Farbe mit Lino Ventura als Inspecteur Le Goff und Jean Gabin als sizilianischem Clanchef.

 

4. Un flic / Der Chef (1972)

Alain Delon als Pariser Kommissar. – Simon (Richard Crenna) ist der Kopf einer kleinen Gruppe von Verbrechern. Bei einem Banküberfall geht nicht ganz alles glatt. Einer der Gruppe wird angeschossen und zum Sicherheitsrisiko. Der folgende Cup – bei dem einem Kurier ein Koffer voller Drogen gestohlen werden soll – geht dagegen reibungslos über die Bühne. Allmählich kommt aber Kommissar Coleman der Bande auf die Schliche. So richtig freuen kann er sich darüber nicht. Denn er und Simon sind mit einander bekannt. Zudem besteht zwischen ihnen und Cathy (Catherine Deneuve) ein Dreiecksverhältnis.

Regisseur Jean-Pierre Melville setzt in seinem letzten Opus auf Bilder und gibt sich dabei fast so wortkarg wie Coleman.

 

5. Les félins / Wie Raubkatzen (1963)

Alain Delon als Gejagter und Gelockter. – Marc schwebt in akuter Lebensgefahr. Ein amerikanischer Gangsterboss schätzt es ganz und gar nicht, dass seine Ehefrau eine Affäre mit dem attraktiven Gigolo hatte, und setzt ein paar Killer auf Marc an. Dieser kommt vorübergehend an der Côte d‘Azur bei einer vermögenden Witwe (Lola Albright) und ihrer jungen Nichte (Jane Fonda) als Chauffeur unter. Marc traut dem Frieden allerdings nicht und möchte sich am liebsten nach Paris absetzen. Da macht ihm die Witwe plötzlich Avancen, und auch die junge Nichte schleicht ständig um ihn herum.

René Cléments Film ist ein rabenschwarzer Psychothriller mit erotischen Untertönen.

 

6. The Assassination of Trotzky / Das Mädchen und der Mörder (1971)

Alain Delon als Trotzkis Mörder. – Nach dem Sieg der russischen Oktoberrevolution und der Roten Armee im Bürgerkrieg gehörte Leo Trotzki zum Kreis der Machthaber in der Sowjetunion. Nach seinem politischen Sturz und seiner Verbannung aus der UdSSR landete Trotzki (Richard Burton) schliesslich politisch weitgehend isoliert im mexikanischen Exil. Doch selbst hier ist er nicht sicher vor Stalins Schergen.

Trotz entsprechender Sicherheitsvorkehrungen gelingt es schliesslich einem Mörder, in Trotzkis innersten Kreis vorzudringen. Franc Jackson heisst der Mann. Sein Weg in die schwerbewachte Villa führt über Trotzkis Übersetzerin Gita (Romy Schneider).

Joseph Losey, einer der grossen Regisseure der 1960er- und 1970er-Jahre, hat Delon in diesem Film eine ganz spezielle Türe geöffnet.

 

7. Zorro (1974)

Alain Delon als Rächer der Entrechteten. – Als Gouverneur mimt Miguel den Schwächling, unter Zorros Maske nimmt er den Kampf gegen den heimtückischen Colonel Huerta auf, der Land und Leute terrorisiert. Durch seinen Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit erringt Zorro die Liebe Hortensias, die für den schwächlichen Gouverneur nur Verachtung übrig hat…

Duccio Tessaris Abenteuerschinken wirkt heute etwas behäbig, zeigt Delon für einmal als sympathischen Charakter. Dem realexistierenden Alain Delon sind sozialrevolutionäre Ideen fremd: Heute hegt er laut Wikipedia Sympathien für Le Pen und Sarkozy.

 

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