US-Wissenschaftler haben den Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und der Geburt von Kindern mit ungewöhnlich kleinen Köpfen nachgewiesen. Das teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mit. Der Zusammenhang war bislang nur stark angenommen worden.
CDC-Forscher seien auf der Basis der vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu der gesicherten Schlussfolgerung gelangt, dass das Virus die sogenannte Mikrozephalie und andere schwere Gehirnschäden verursache, hiess es in der Mitteilung. Entsprechende Ergebnisse wurden im «New England Journal of Medicine» veröffentlicht.
Der Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und der Mikrozephalie war bislang nicht nach strikten wissenschaftlichen Kriterien bewiesen worden. Nun aber sei der «Wendepunkt» erreicht und der Zusammenhang klar, erklärte CDC-Chef Tom Frieden.
Es blieben aber noch viele Fragen offen, etwa wie häufig eine Ansteckung mit dem Virus tatsächlich Mikrozephalie auslöse, sagte Frieden. Auch wenn der Nachweis erbracht sei, bedeute das nicht, dass jede Zika-Infektion Ungeborenen tatsächlich schade. Zika wird auch mit Frühgeburten und Augenproblemen in Zusammenhang gebracht.
Auf Basis anderer Studien
Die Schlussfolgerung wurde teilweise auf Basis einer Serie von Studien in Brasilien gezogen, das von der Ausbreitung des Virus am stärksten betroffen ist. Hinzu gekommen sei die wachsende wissenschaftliche Expertise aus mehreren anderen, kürzlich veröffentlichen Studien sowie «die sorgfältige Anwendung bewährter wissenschaftlicher Kriterien».
Das Zika-Virus wird von der Ägyptischen Tigermücke (Aedes aegypti) übertragen. Für Erwachsene ist das Virus meist harmlos, doch gab es zahlreiche Fälle, bei denen während der Schwangerschaft infizierte Mütter Babys mit sehr kleinem Kopf zur Welt brachten. Die Mikrozephalie kann schwere Entwicklungsverzögerungen zur Folge haben.
In Brasilien wurde das Zika-Virus erstmals Anfang 2015 identifiziert. Neun Monate später gab es in dem südamerikanischen Land eine Welle von Geburten von Kindern mit Mikrozephalie.