Bei Protesten gegen eine geplante Reform des Arbeitsrechts in Frankreich ist es am Donnerstag zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
Teils vermummte Jugendliche bewarfen die Ordnungskräfte in der Hauptstadt Paris mit Wurfgeschossen und zündeten Rauchbomben, die Beamten setzten Schlagstöcke und Tränengas ein. Nach Angaben der Polizei gab es zunächst rund zehn Festnahmen.
Zusammenstösse gab es auch in den westfranzösischen Städten Rennes und Nantes. Landesweit gingen schon am Vormittag zehntausende Menschen gegen die Pläne von Frankreichs Staatschef François Hollande für eine Lockerung des französischen Arbeitsrechts auf die Strassen. Behörden und Organisatoren erwarteten über den gesamten Tag mehrere hunderttausend Demonstranten.
Bereits vor einer Woche hatte es am Rande von Kundgebungen von Schülern und Studenten gegen die Reformpläne Ausschreitungen gegeben. Die Behörden sprechen von Randalierern, die sich unter die Demonstranten mischen.
Im Kampf gegen die Rekordarbeitslosigkeit wollen Hollande und sein Premierminister Manuel Valls unter anderem die 35-Stunde-Woche lockern und die Regeln für betriebsbedingte Kündigungen vereinfachen.
Gewerkschaften, Studenten- und Schülerorganisationen, aber auch der linke Parteiflügel der regierenden Sozialisten kritisieren die Reform als zu unternehmerfreundlich – auch nach Zugeständnissen der Regierung. Das Parlament wird sich Anfang Mai im Plenum mit der Reform befassen.