Zwischen prodemokratischen Demonstranten und der Polizei ist es in Hongkong zu schweren Zusammenstössen gekommen. Hunderte Beamte gingen gegen Protestierende vor, die auf einer grossen Strasse nahe dem Sitz der Stadtverwaltung neue Barrikaden errichtet hatten.
Laut der Nachrichtenagentur AFP setzten sie Pfefferspray gegen Demonstranten ein, die sich weigerten, die Strasse zu räumen. Es gab mehrere Festnahmen und Verletzte auf beiden Seiten. Zunächst blieb aber unklar, wieviele Demonstranten insgesamt abgeführt wurden.
Binnen einer Stunde brachte die Polizei die viel befahrene Hauptstrasse wieder unter Kontrolle. Protestierende sagten der Nachrichtenagentur AFP, die Blockade sei als Vergeltung für die Räumung eines anderen Protestortes durch die Polizei geplant gewesen.
Die Polizei ging am Mittwochmorgen offenbar auch gewaltsam gegen Journalisten vor. Der Online-Reporter Daniel Cheng sagte AFP, er sei von mehreren Polizisten festgehalten und geschlagen worden. «Ich habe versucht, ihnen zu sagen, dass ich ein Reporter bin, aber sie haben mir nicht zugehört», sagte er. Demnach erlitt er Schnittwunden und Verletzungen an Nacken und Rücken. Erst als es ihm später gelang, seinen Presseausweis zu zeigen, sei er freigelassen worden.
Die Demokratiebewegung fordert die Änderung einer von Peking beschlossenen Wahlreform für Hongkong. Diese sieht vor, dass die Bürger Hongkongs im Jahr 2017 erstmals direkt einen Verwaltungschef wählen, die chinesische Staatsführung jedoch die Kandidaten vorab auswählt. Rund zwei Wochen nach Beginn der Proteste haben die Demonstranten weder aus Peking noch von der Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone Zugeständnisse erreicht.