Zusammenstösse zwischen Serben und KFOR im Kosovo

In Nordkosovo ist es am Freitag wieder zu Zusammenstössen zwischen der internationalen Schutztruppe KFOR und Serben gekommen. Etwa 500 Serben versuchten im Ort Rudare, die gewaltsame Räumung einer ihrer Barrikaden durch deutsche KFOR-Soldaten zu verhindern.

Ein Mann posiert in Rudare vor der serbischen Flagge (Archiv) (Bild: sda)

In Nordkosovo ist es am Freitag wieder zu Zusammenstössen zwischen der internationalen Schutztruppe KFOR und Serben gekommen. Etwa 500 Serben versuchten im Ort Rudare, die gewaltsame Räumung einer ihrer Barrikaden durch deutsche KFOR-Soldaten zu verhindern.

Die Soldaten hätten Tränengas eingesetzt, um weiteren Serben den Zugang zur Barrikade zu versperren, berichteten Augenzeugen. Es seien auch Schüsse zu hören gewesen. Gemäss KFOR-Sprecher Uwe Nowitzki ist ein deutscher Soldat bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen verletzt worden.

Ein serbischer Verantwortlicher sagte seinerseits der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug, drei Serben seien verletzt worden, als die KFOR nebst dem Tränengas auch Gummigeschosse eingesetzt hatte.

Die umkämpfte Strassensperre war von den Serben vor knapp einem Jahr errichtet worden. Sie wollten damit verhindern, dass die albanisch geführte Regierung in Pristina die Kontrolle über den von Serben bewohnten Norden Kosovos übernimmt.

Die KFOR unter dem deutschen Oberbefehlshaber Erhard Drews hatte wiederholt vergeblich versucht, diese und zahlreiche andere serbische Strassenblockaden zu brechen. Die von der NATO geführte KFOR-Truppe hat den Auftrag, die volle Bewegungsfreiheit auch in Nordkosovo sicherzustellen.

Das Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, die rund 120’000 dort lebenden ethnischen Serben erkennen die Regierung in Pristina aber nicht an. Die deutsche Bundeswehr ist seit 1999 im Rahmen der KFOR-Friedenstruppe im Kosovo im Einsatz. Derzeit befinden sich rund 1200 deutsche Soldaten in der früheren serbischen Provinz.

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