Zwei bildungspolitische Volksinitiativen gegen das Sparpaket der Baselbieter Regierung sind am Donnerstag eingereicht worden. Jene gegen überfüllte Klassen trug 5486 Unterschriften, jene für mehr individuelle Betreuung 4693 Unterschriften.
Das Komitee „Gute Schule Baselland“, das die Initiativen Anfang September lanciert hatte, liest die hohen Unterschriftenzahlen als Zeichen dafür, dass die Bevölkerung keinen Bildungsabbau wolle. Dem Komitee gehören Vertreter nahezu des ganzen politischen Spektrums an – von Grünen und SP ebenso wie von CVP, EVP und SVP.
Die Initiative „Ja zur guten Schule Baselland: überfüllte Klassen reduzieren“ ist eine formulierte Gesetzesinitiative. Sie verlangt kleinere Klassen, damit ein moderner, individueller Unterricht gewährleistet werden kann. In überfüllten Klassen sei dies nicht möglich, wird mit Verweis auf immer heterogenere Klassen gewarnt.
Die nichtformulierte Initiative „Ja zur guten Schule Baselland: Betreuung der Schüler/-innen optimieren“ will den Stundenplan der Klassenlehrpersonen der Primarschule und der Sekundarstufe I um eine Lektion senken. Diese Lektion soll für eine individuelle Betreuung der Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden.
Die Initiativen sind eine Reaktion auf im „Entlastungspaket 12/15“ vorgesehene Sparmassnahmen im Bildungsbereich. Das Komitee schreibt in seinem Communiqué, dass bessere Förderung der Schülerinnen und Schüler gemäss einem Pilotprojekt an der Sekundarschule Allschwil die Remotionsquote senkt, was „erhebliche Kosten“ einspare.