Lukas und Simon Werro, welche die Schweiz in Rio de Janeiro im Kanuslalom vertreten, sind zwei Athleten aus einer klassischen Randsportart. Das wird an ihrem Medientermin offensichtlich.
Am Donnerstag gaben sich die Schweizer Sportlerinnen und Sportler im TV-Studio der SRG die Klinke in die Hand. Im Stundentakt gaben die Vertreter der verschiedenen Sportarten Auskunft über ihre Ziele an den Olympischen Spielen. Deshalb standen sich Sportler und Medienvertreter bei den engen Verhältnissen buchstäblich auf den Füssen herum.
Die Gebrüder Werro, die sich im Canadier-Zweier einen Startplatz für Rio gesichert haben, waren gleich nach den Radrennfahrern an der Reihe. Während nach einer halben Stunde noch immer zahlreiche Kameras auf Fabian Cancellara gerichtet waren, sassen Lukas und Simon Werro zusammen mit ihrem Trainer gleich daneben in der Ecke – verlassen und praktisch unbeachtet von der Journalistenmenge.
Lukas und Simon Werro nahmen dies gelassen. Dass sie nicht im Fokus stehen, daran haben sie sich gewöhnt. Dabei treten die beiden ehemaligen Sportstudenten, die im Hinblick auf Rio vorübergehend zu Profis wurden, durchaus auch mit Ambitionen an – auch wenn sie sich erst den letzten Quotenplatz im Canadier-Zweier sicherten und nicht zu den Favoriten gehören.
Das Minimalziel für das Boot ist ein Platz im Final, sprich in den Top Ten. «Wir gehören sicher nicht zu den Favoriten. Für uns geht es primär darum, dass wir den Final erreichen und dort unsere bestmögliche Leistung zeigen können», so Simon Werro. Gelingt den Werros dies, dann dürfen sie in der Disziplin, die vermutlich zum letzten Mal olympisch ist, durchaus mit einem Diplom liebäugeln.