Wegen gesundheitlicher Probleme haben zwei inhaftierte kremlkritische Musikerinnen der russischen Punkband Pussy Riot nach einer Woche ihren Hungerstreik beendet. Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina – Mütter kleiner Kinder – klagten über starke Kopfschmerzen.
Nun verweigere aber aus Protest gegen Justizwillkür das ebenfalls eingesperrte Bandmitglied Jekaterina Samuzewitsch die Nahrungsaufnahme, sagte Anwältin Violetta Wolkowa der Zeitung „Moskowski Komsomolez“.
Die 22-, 24- und 29-jährigen Frauen sitzen wegen eines „Punk-Gebets“ in der grössten russischen Kathedrale gegen Kremlchef Wladimir Putin seit vier Monaten in Untersuchungshaft.
Polizei: Ermittlungen beendet
Der politische Prozess gegen die drei Frauen rückt derweil näher: Am Mittwoch erklärte die Polizei, sie habe ihre Ermittlungen in dem Fall beendet. Die Verteidigung machte laut Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax gleichzeitig geltend, sie habe zu wenig Zeit erhalten, um die Akten zu lesen.
Den Aktivistinnen drohen wegen Rowdytums je sieben Jahre Haft. Bürgerrechtler werfen dem Kreml vor, an ihnen ein Exempel zu statuieren. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erkennt die Frauen als politische Gefangene an.