Die Schweizer Curler weisen nach dem ersten Wochenende der Weltmeisterschaft in Basel eine negative Bilanz vor. Dem Sieg gegen Deutschland folgten Niederlagen gegen Schweden mit 5:9 und Japan mit 6:9.
Das Adelbodner Team um Skip Sven Michel, den Europameister 2013, fing gegen die stark aufspielenden, von Skip Yusuke Morozumi angeführten Japaner im offensiv geführten 5. End ein Viererhaus ein. Es war ein Beispiel, dass ein Team ein grosses Haus einfangen kann, ohne selber viele gravierende Fehler zu machen. Vom daraus resultierenden 4:7-Rückstand erholten sich die Schweizer Meister nicht mehr.
Die ebenso präzis wie mutig spielenden Japaner könnten sich in Basel als ebenso grosse Überraschung erweisen, wie es kürzlich die Japanerinnen als Zweite an der von der Schweiz (Binia Feltscher) gewonnen Frauen-WM in Kanada getan hatten.
Wiederum ohne selbst schlecht zu spielen, gerieten Simon Gempeler, Enrico Pfister, Marc Pfister und Sven Michel vom CC Adelboden im Match gegen den überzeugenden Titelverteidiger Schweden nach einer raschen 2:0-Führung immer mehr in Bedrängnis. Schwedens starker Skip Niklas Edin, Weltmeister 2013 und 2015 und überdies viermaliger Europameister, zeigte in vielen Situationen seine ganze Klasse, indem er gut aufgebaute Häuser der Schweizer zerstörte oder eigene missliche in brauchbare Lagen verwandelte. In dieser grandiosen Form dürfte Edin der individuell beste Curler der Welt sein, alle kanadischen Koryphäen eingeschlossen.
In der Pause nach fünf Ends war die Partie mit einer 4:3-Führung der Schweden und dem Vorteil des letzten Steins für die Schweiz noch praktisch ausgeglichen. Gleich danach jedoch stahl das schwedische Team aus Karlstad ein Zweierhaus zum 6:3. Auf diesen Rückstand konnten die Schweizer Meister noch mit einem Zweierhaus reagieren, aber nach einem Dreier der Schweden im 9. End gaben die Schweizer auf.
Am Montag wartet ein Programm mit zwei Partien gegen Aussenseiter auf das Schweizer Team. Am Vormittag um 9 Uhr spielen sie gegen Südkorea. Die Asiaten brachten das Wochenende ohne Sieg hinter sich. Gegen die USA verpassten sie den sicher geglaubten Erfolg wegen eines Wischfehlers mit dem letzten Stein. Der Schweizer Gegner am Abend ab 19 Uhr sind die EM-Vierten aus Finnland. Das Team des eigenwilligen Skips Aku Kauste hat in den letzten Monaten und Jahren erkleckliche Fortschritte gemacht. Dennoch müsste das Adelbodner Team gegen die Nordländer wie auch gegen Südkorea einen Sieg budgetieren.