Nach fast einem Jahr im Weltall sind der US-Astronaut Scott Kelly und der Russe Michail Kornijenko wohlbehalten von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. «Die frische Luft fühlt sich herrlich an», sagte Kelly nach dem Ausstieg aus der Kapsel.
Bei leichten Minustemperaturen landete die drei Tonnen schwere Sojus mit den beiden Männern und ihrem russischen Kollegen Sergej Wolkow am Mittwoch in der früheren Sowjetrepublik Kasachstan. Der Aufenthalt von Kelly und Kornijenko in der Schwerelosigkeit dauerte 340 Tage und damit doppelt so lange wie sonstige Einsätze auf dem Aussenposten der Menschheit.
Die sogenannte Jahresmission gilt als Test für eine Reise zum Mars in vielen Jahren. Die Männer hatten seit Ende März 2015 auf der ISS gearbeitet. Wolkow war 182 Tage im All. Kelly ist der erste Nicht-Russe, der einen solch langen Non-Stop-Flug absolviert hat. Seine Zeit im All ist zudem US-Rekord.
Helfer trugen die Raumfahrer nach der Landung um 10.26 Uhr Ortszeit (5.26 Uhr MEZ) etwa 150 Kilometer südöstlich von Scheskasgan zu Klappstühlen, wo sie gut gelaunt und in Decken gehüllt in Kameras winkten. Durch den Aufenthalt in der Schwerelosigkeit sind ihre Muskeln geschwächt. Dreieinhalb Stunden vor der Landung hatte die Sojus von der ISS rund 400 Kilometer über der Erde abgedockt.
In dem Forschungslabor leisten nun Juri Malentschenko (Russland), Timothy Kopra (USA) und Tim Peake (Grossbritannien) Dienst. Am 19. März soll eine dreiköpfige Verstärkung zur Raumstation starten. Russland ist nach dem Aus für die US-Space-Shuttles 2011 das einzige Land, das bemannte Flüge zur ISS organisiert.