In Saarbrücken ist das 34. Filmfestival Max-Ophüls-Preis (MOP) eröffnet worden. Wie im Vorjahr sind zwei Schweizer Filme im Hauptwettbewerb. Um den mit 18’000 Euro dotierten Ophüls-Preis rittern „Trapped“ von Philippe Weibel und „Halb so wild“ von Jeshua Dreyfus.
Zum Auftakt ist dem deutschen Hollywood-Kameramann Michael Ballhaus („Die Ehe der Maria Braun“, „Good Fellas“) am Montagabend der Ehrenpreis des Festivals verliehen worden. Das Saarbrücker Festival beginnt traditionell als erste Veranstaltung dieser Art im Jahr kurz vor der Berlinale und sieht sich als Karrieresprungbrett für Nachwuchsfilmer und -schauspieler.
Ballhaus wurde für das Engagement geehrt, das er bei der Ausbildung des Filmnachwuchses an den Tag legt. Der Schweizer Filmkritiker Thomas Binotto verwies in seiner Laudatio auf die zahlreichen Lehraufträge, die Ballhaus in den vergangenen Jahrzehnten wahrnahm.
Der 77-jährige Ballhaus habe den deutschsprachigen Film – mit all den Kameraleuten, die durch seine Schule gegangen seien – wie kein anderer geprägt. „Mit deiner Leidenschaft fürs Kino bist du auch hier und heute einer der Jüngsten im Saal“, sagte Binotto gemäss Redemanuskript.
Ermittlung gegen Banker
Das Festival wurde in diesem Jahr mit dem gesellschaftskritischen Streifen „Robin Hood“ von Martin Schreier eröffnet. Der Thriller erzählt in düsteren, blau-grauen Bildern vom Doppelleben des Polizisten Alex, der nach dem Zusammenbruch der EU gegen kriminelle Machenschaften einer Bank ermittelt. Dabei schwankt der Titelheld zwischen Rache, Selbstjustiz und Gerechtigkeit.
Im vergangenen Jahr verzeichnete das Festival mit mehr als 42’000 Zuschauern einen Rekord. Bis Sonntag laufen beim MOP rund 160 Filme, etwa 60 davon im Wettbewerb in den Kategorien Spielfilm, mittellanger Film sowie Kurz- und Dokumentarfilm. 11 der 16 gezeigten Spielfilme werden in Saarbrücken uraufgeführt.