Zwei Schweizer in Boston als Verdächtige angehalten

Mitten in der Grossfahndung in Boston sind am Donnerstagabend auch zwei Schweizer als Verdächtige angehalten worden, als sie eine Bekannte am Flughafen abholen wollten. Sie wurden eine halbe Stunde lang eingehend kontrolliert.

Verhängnisvolle Mützen: Daniel Broye (links), Liliane Gonzalez und Laurent Rillet am Boston-Marathon (Foto L. Gonzalez) (Bild: sda)

Mitten in der Grossfahndung in Boston sind am Donnerstagabend auch zwei Schweizer als Verdächtige angehalten worden, als sie eine Bekannte am Flughafen abholen wollten. Sie wurden eine halbe Stunde lang eingehend kontrolliert.

Daniel Broye wird sich an den Tag vor seiner Hochzeit wohl noch lange erinnern. Der 30-Jährige ging mit seiner Braut Liliane Gonzalez und seinem Trauzeugen, dem 26-jährigen Laurent Rilliet, eine eben aus der Schweiz zur Feier angeflogene Freundin abholen.

Dabei trug Broye schwarze Kleider und eine schwarze Mütze, Rilliet war in Blau mit gelber Mütze, wie letzterer der Nachrichtenagentur sda berichtete. Das Duo realisierte nicht, dass es damit praktisch gleich angezogen war, wie die gesuchten Tatverdächtigen auf den Fahndungsbildern des FBI. Kaum auf dem Flughafen Logan wurden sie auch schon von zwei Polizeibeamten angehalten.

Nach eingehender Befragung über Namen, Herkunft und ähnlichem folgte auch die Frage nach dem Alibi am Montag. Und da waren die beiden am Boston-Marathon.

Rilliet dachte, es sei um ihn geschehen, wie er weiter erzählte. Die Fragen wurden immer intensiver. Nach der Aussage, sie hätten den Marathon eine Stunde vor den Explosionen verlassen, riefen die Beamten Verstärkung und nahmen den beiden Pässe und Mobiltelefone ab.

Trio statt Duo

Die Polizei unterzog alle Photos auf den Handys mit Läufern, Militärfahrzeugen auf dem Weg zum Tatort und auch des Spitals, wo die Verletzten gepflegt wurden, einer genauen Kontrolle. Die beiden Freunde mussten den Grund für die Bilder erklären.

Erst die Intervention der Braut Liliane Gonzalez brachte Klärung. Ein Foto zeigte das Trio zusammen, wie Rilliet erklärte. Die Polizei suchte aber nach zwei Männern ohne Begleitung. Sie liess die beiden Männer gehen und entschuldigte sich nach den Worten Rilliets.

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