Bei einer Explosion und einem Grossbrand in einer brasilianischen Militär- und Forschungsstation in der Antarktis sind zwei Marine-Angehörige ums Leben gekommen. Das bestätigte am Samstag Brasiliens Verteidigungsminister Celso Amorim.
Die beiden Männer seien an dem Ort mit dem höchsten Risiko gewesen und hätten in einer „heldenhafte Tat“ versucht, das Feuer zu löschen, sagte Amorim. Ein Mann erlitt bei dem Unglück Verletzungen.
Durch den Brand wurde die 1984 in Betrieb genommene permanente Südpolbasis „Comandante Ferraz“ völlig zerstört. Die von der brasilianischen Marine betriebene Station liegt auf der König-Georg-Insel in der Admiralty-Bucht rund 130 Kilometer von der antarktischen Halbinsel entfernt.
Die Explosion ereignete sich nach Marine-Angaben am Samstag im Maschinenbereich der Station, wo die Stromgeneratoren waren. Die etwa 2600 Quadratmeter grosse Anlage bestand aus zahlreichen Modulen und beherbergte unter anderem Labore, Schlafräume und eine Bibliothek.
Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich bis zu 60 Personen in der Station auf, darunter 30 Forscher und 15 Marine-Angehörige. Auf Bildern waren die brennende Station und dicke Rauchwolken zu sehen.
Bei der Hilfsaktion waren auch drei chilenische Helikopter sowie ein Schiff der argentinischen Marine im Einsatz. Das Forscherteam wurde zunächst zur chilenischen Station Eduardo Frei und von dort aufs Festland nach Chile geflogen. Am Sonntag werden die Wissenschaftler in Brasilien zurück erwartet.
Nach Angaben des Ministers bleibt ein Team aus zwölf Marine-Soldaten zunächst in der chilenischen Station Eduardo Frei, darunter auch der brasilianische Stationskommandant. Sie sollen bei der Untersuchung und auch bei der Bergung der beiden Leichen helfen.