Zwei Trainerwechsel sollen für den Umschwung sorgen

Die Super-League-Saison ist erst 270 Minuten alt, mit Uli Forte und Urs Meier sind aber bereits zwei Trainer ihren Job los. In Bern und Zürich sollen interimsmässige Lösungen für den Umschwung sorgen.

Fredy Bickel, Sportchef der Young Boys, hofft nach der Entlassung von Cheftrainer Uli Forte auf einen Umschwung bei den Bernern (Bild: SI)

Die Super-League-Saison ist erst 270 Minuten alt, mit Uli Forte und Urs Meier sind aber bereits zwei Trainer ihren Job los. In Bern und Zürich sollen interimsmässige Lösungen für den Umschwung sorgen.

In Bern war am Donnerstag und Freitag besonders viel los. Wo sich im Normalfall zwei, drei, im Ausnahmefall vielleicht einmal sechs oder sieben Journalisten für die Ausführungen des Trainers vor dem anstehenden Spiel interessieren, wollten sich gestern und vorgestern über 20 Medienschaffende ein Bild verschaffen. Am Freitag verabschiedete sich Uli Forte vom Team. Sportchef Fredy Bickel begann, das Trainerprofil zu erstellen. Am Montag, so teilte der Zürcher mit, solle die Suche beginnen.

Bis Fortes Nachfolger gefunden ist, trägt Harald Gämperle die Verantwortung. Vielleicht darf der Ostschweizer, der in absehbarer Zeit die UEFA-Pro-Lizenz erhalten wird und zumindest öffentlich nie Ambitionen auf den Posten des Cheftrainers angemeldet hat, aber auch bleiben. Die Konstellation für einen Verbleib des einstigen NLA-Verteidigers ist nicht die schlechteste. Vielleicht beruhigt sich die Gemütslage wieder etwas, wenn YB das Berner Derby, das folgende Heimspiel gegen Aufsteiger Lugano und das Cupspiel in Kriens siegreich gestalten sollte.

Die Entlassung des unter den Fans beliebten Forte war für den mutmasslich kleineren Teil der Anhängerschaft nachvollziehbar, entsprechend bitterböse waren viele Kommentare im Internet. Dass sie sich auch auf YB-Spieler bezogen haben, die am Tag der Entlassung ihres Coaches Fotos von Grill- und Badeplausch auf sozialen Medien verbreiteten, hat derweil etwas von Doppelmoral. Für die Spieler ist vor dem Derby gegen Thun vom Sonntagnachmittag sowieso klar, dass sie nun in der Verantwortung stehen. «Jetzt müssen wir gewinnen. Punkt, Schluss», sagte Innenverteidiger Steve von Bergen.

Wie YB muss auch der FC Zürich gemäss Vorlage der Swiss Football League innert nützlicher Frist einen neuen Trainer präsentieren. Bis das geschieht, betreuen Massimo Rizzo und Alex Kern die fragile Mannschaft. Nach dem Out in der Europa-League-Qualifikation gegen Dynamo Minsk in der drittletzten Minute der Verlängerung will der FCZ in St. Gallen im vierten Anlauf endlich den ersten Saisonsieg einfahren. Die Bilanz seit dem Ende der Sommerpause ist wenig ermutigend; in fünf Partien gab es in der Meisterschaft und der Vorausscheidung der Europa League drei Unentschieden und zwei Niederlagen.

Super League. 3. Runde. Samstag, 8. August, 17.45 Uhr: Grasshoppers – Lugano. 20.00 Uhr: Luzern – Basel. – Sonntag, 9. August, 13.45 Uhr: St. Gallen – Zürich, Vaduz – Sion. 16.00 Uhr: Young Boys – Thun.

Rangliste: 1. Basel 3/9 (8:2). 2. Grasshoppers 3/6 (10:8). 3. Luzern 3/5 (4:3). 4. St. Gallen 3/4 (3:2). 5. Sion 3/4 (3:5). 6. Young Boys 3/3 (3:3). 7. Thun 3/3 (6:8). 8. Lugano 3/3 (3:5). 9. Zürich 3/2 (5:6). 10. Vaduz 3/1 (2:5).

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