Ein tunesisches Gericht hat zwei Polizisten wegen der Vergewaltigung einer jungen Frau zu jeweils sieben Jahren Haft verurteilt.
Die beiden Männer hätten allerdings „alles abgestritten“, sagte die Anwältin Radhia Nasraoui am Montag nach dem Ende des Prozesses hinter verschlossenen Türen. Sie sei vom Urteil enttäuscht und halte es für zu milde, fügte die Juristin hinzu.
Die Vergewaltigung der damals 27-Jährigen Anfang September 2012 hatte in Tunesien wie auch international für Empörung gesorgt, weil das Opfer nach der Tat wegen eines Sittlichkeitsvergehens belangt werden sollte. Ende November 2012 wurde das Verfahren aber eingestellt. Zudem wurde entschieden, die beiden Polizisten wegen Vergewaltigung und einen dritten Kollegen wegen Korruption vor Gericht zu stellen.
Die beiden Polizisten hatten im Sittlichkeitsprozess ausgesagt, die junge Frau und ihren Verlobten in einem Vorort der Hauptstadt Tunis bei sexuellen Handlungen in ihrem Auto überrascht zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vergewaltigten daraufhin zwei Beamte die Frau, während ein dritter Polizist ihren Freund zu einem Geldautomaten fuhr, um ihm Geld abzunötigen.